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ARBEIT/1925: Zuwanderung internationaler Spitzenkräfte muss leichter werden (idw)


Alexander von Humboldt-Stiftung - 01.03.2011

Helmut Schwarz: Zuwanderung internationaler Spitzenkräfte muss leichter werden

Präsident der Humboldt-Stiftung spricht bei der Konferenz "Eliten für die Wirtschaft" der IHK Berlin


Der Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung, Helmut Schwarz, fordert, die Zuwanderung internationaler Spitzenkräfte nach Deutschland zu erleichtern und diese besser zu integrieren. Bei der von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin veranstalteten Konferenz "Eliten für die Wirtschaft" sagte Schwarz heute in Berlin: "Deutschland macht es hoch qualifizierten Ausländern unnötig schwer, hierzulande zu arbeiten. Wir müssen Hürden abbauen und das Ausländerrecht nutzen als Teil einer Strategie zur internationalen Personalgewinnung." Die Senkung des geforderten Mindesteinkommens für ausländische Fachkräfte von derzeit 66.000 EUR auf 40.000 EUR wäre ein wichtiger Schritt, so Schwarz. Zudem müsse mehr auf die weichen Faktoren geachtet und dafür gesorgt werden, dass sich Ausländer und ihre Familien in Deutschland wohl und willkommen fühlen.

Schwarz warnte, bereits jetzt hätten Wirtschaft und Wissenschaft in vielen Bereichen mit drängenden Nachwuchsproblemen zu kämpfen: "Aufgrund der demographischen Situation werden uns sinkende Absolventenzahlen gerade in den MINT-Fächern in den kommenden Jahrzehnten vor Probleme stellen. Schon heute müssen wir Maßnahmen ergreifen. Dazu gehört auch die langfristige Bindung von ausländischen Spitzenwissenschaftlern an unser Land", so Schwarz.

Auch der akademische Nachwuchs brauche bessere Karrierechancen: "Für Forschungsnachwuchs unterhalb der Professur ist Deutschland wegen des Mangels an genügend vielen Mittelbaustellen und an attraktiven Tenure Track-Positionen international zu oft keine erste Adresse. Das mindert die Attraktivität auch für die deutschen Talente, die dann ins Ausland ausweichen. Ihre Rückkehr müssen wir erleichtern, oder viel besser: dafür sorgen, dass sie ihre Chance hierzulande bekommen und gar nicht erst gehen müssen", betonte Schwarz.

Auch die Wirtschaft müsse ihren Beitrag leisten, sagte Schwarz. So sollte die deutsche Wirtschaft stärker in die Förderung internationaler Eliten investieren, etwa im Rahmen internationaler Partnerschaften, Patenschaften oder Stiftungen.

Die gesamte Rede finden Sie hier:
www.humboldt-foundation.de/presse


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Alexander von Humboldt-Stiftung, Kerstin Schweichhart, 01.03.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. März 2011