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MELDUNG/034: UNODC - Opiumproduktion in Südostasien im Aufwind (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 14. Dezember 2010

Südostasien: Opiumproduktion im Aufwind


Berlin, 14. Dezember (IPS) - In Südostasien hat sich 2010 der Anbau des Opiumgrundstoffs Schlafmohn im vierten Jahr in Folge erhöht. So berichtet das UN-Büro zur Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) von einem Zuwachs der Anbauflächen um 22 Prozent.

An erster Stelle steht Burma (Myanmar) mit 38.100 Hektar Mohn, einem Anstieg von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In Laos wurde die Anbaufläche um 58 Prozent auf 3.000 Hektar ausgeweitet, in Thailand von 211 Hektar auf 289 Hektar.

Auch wenn die Mohnproduktion bei weitem nicht das kritische Ausmaß der 90er Jahre erreicht hat, ist sie doch seit 2006 im Aufwind. Auch die Einnahmen aus dem Drogengeschäft steigen. So schätzt die '2010 South-East Asia Opium Survey' des UNODC den diesjährigen Wert der regionalen Opiumproduktion auf 219 Millionen US-Dollar. Das entspricht einem Einnahmenplus um 82 Prozent.

Vernichtet wurden im laufenden Jahr 9.135 Hektar Opium, 85 Prozent mehr als 2009. In Burma zerstörten die Behörden 8.268 Hektar, in Laos 379 Hektar und in Thailand 278 Hektar. Dennoch legte die Opiumproduktion in der Region weiter zu: von 330 auf 580 Tonnen in Burma, um sieben auf 18 Tonnen in Laos und von drei auf fünf Tonnen in Thailand.

Nach Ansicht von UNODC-Exekutivdirektor Juri Fedotow sind Armut und Instabilität die treibenden Kräfte hinter der Ausweitung der Opiumproduktion. Auch hätten die Weltfinanzhilfe und der Anstieg der internationalen Opiumpreise die armen Gemeinschaften zu einem Umstieg auf die Drogenproduktion verleitet. (Ende/IPS/kb/2010)


Links:
http://www.unodc.org/documents/crop-monitoring/sea/SEA_report_2010_withcover_small.pdf


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Quelle:
IPS-Tagesdienst vom 14. Dezember 2010
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veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Dezember 2010