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ORGANISATION/287: Caritas setzt sich für eine gerechte Förderung aller Familien ein (Caritas)


Caritas Pressemitteilung vom 20. Juni 2013

Evaluation der familienpolitischen Leistungen

Caritas setzt sich für eine gerechte Förderung aller Familien ein



Berlin, 20. Juni 2013. "Familien müssen leistungsgerecht unterstützt und familiäre Belastungen gesamtgesellschaftlich fair verteilt werden. Dies gelingt noch nicht in ausreichendem Maße", macht Caritas-Präsident Peter Neher anlässlich der heutigen Vorstellung der Ergebnisse der Gesamtevaluation der ehe- und familienbezogenen Leistungen deutlich.

Die befragten Eltern stellen fest, dass auf individuelle Bedürfnisse noch zu wenig Rücksicht genommen wird. Vom Elterngeld zum Beispiel profitieren überwiegend gut Verdienende. Bezieher von Arbeitslosengeld II werden von Förderleistungen wie Kindergeld und Elterngeld völlig ausgeschlossen.

"Es muss das zentrale Anliegen der Familienpolitik sein, bei aller Unterschiedlichkeit der Lebensentwürfe soziale Ungleichheit zu bekämpfen. Jedes Kind und jede Erziehungsleistung sollte dem Staat gleich viel wert sein", so Neher. Der Deutsche Caritasverband (DCV) schlägt daher vor, das Elterngeld mit dem Betreuungsgeld zusammen zu führen, um einkommensunabhängig die Familienarbeit in den ersten Lebensjahren zu unterstützen. "Alle Familien sollten unabhängig von der Art der Kinderbetreuung in den ersten drei Jahren nach der Geburt eines Kindes ein Elterngeld von 300 Euro monatlich zusätzlich zum Kindergeld oder Sozialgeld erhalten", fordert Neher. Davon würden vor allem arme Familien profitieren.

Sehr zu begrüßen ist, dass der steuerliche Grundfreibetrag für Kinder und Erwachsene zukünftig die gleiche Höhe haben soll. Der abrupte Wegfall des Kinderzuschlags bei einer nicht begründeten Höchsteinkommensgrenze soll geändert werden. Dies entspricht einer langjährigen Forderung des DCV.

Familienpolitik ist jedoch wesentlich mehr als die Verteilung von Geld. Familienpolitik muss sich auch damit beschäftigen, wie es besser gelingt, dass Familien mehr Zeit füreinander haben und wie Anreize für die Gestaltung familienfreundlicher Arbeitsplätze gestärkt werden können. Dazu gehört beispielsweise eine Gesetzgebung, die Eltern- und Pflegezeiten ermöglicht sowie eine Kinderbetreuung, die den Wunsch nach Familie und Beruf unterstützt. "Insgesamt braucht die Politik eine familienpolitische Vision, die Familien stärkt und für mehr Gerechtigkeit in der Unterstützung von Familien sorgt", so Caritas-Präsident Peter Neher.

Mit der Kampagne "Familie schaffen wir nur gemeinsam" setzt sich die Caritas in Deutschland in diesem Jahr in besonderer Weise für die Belange von Familien ein. Unsere familienpolitischen Positionen, konkrete Hilfsangebote und ein Familienspiel finden Sie unter
www.caritas.de/familie

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Quelle:
Pressemitteilung vom 20. Juni 2013
Deutscher Caritasverband e.V.
Berliner Büro - Pressestelle
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Reinhardtstraße 13, 10117 Berlin
Redaktion:
Claudia Beck (Verantwortlich)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Juni 2013