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ORGANISATION/217: Caritas zur Bundesratsinitiative gegen Zwangsheirat (Caritas)


Caritas Pressemitteilung vom 11. Juni 2010

Caritas zur Bundesratsinitiative gegen Zwangsheirat

Bekämpfung von Zwangsverheiratung erfordert vielfältige Maßnahmen


Berlin. 11. Juni 2010. Um die Zwangsverheiratung junger Mädchen und Frauen, aber auch von Jungen und Männern zu bekämpfen, sind aus Sicht des Deutschen Caritasverbandes (DCV) aufenthaltsrechtliche Änderungen für Opfer aus Nicht-EU-Staaten, präventive Arbeit und die verstärkte Unterstützung von Beratungs- und Kriseninterventionsstellen zentrale Mittel.

Der DCV begrüßt die Initiative des Bundesrates, der mit dem Entwurf des Zwangsheirat-Bekämpfungsgesetzes einen besseren Schutz potenzieller Opfer erreichen will. So können zivilrechtliche Änderungen, wie sie der Gesetzentwurf vorsieht, die Situation der Opfer verbessern. Die durch die Bundesratsinitiative vorgesehene Aufwertung als eigenständiger Straftatbestand hat jedoch eher symbolische Funktion, da Zwangsverheiratung schon jetzt als besonders schwerer Fall der Nötigung strafbar ist. Der DCV schließt sich hier der Stellungnahme der Bundesregierung an, dass ein wirksamer Schutz vor Zwangsheirat nur durch ein Bündel an Maßnahmen erreicht werden kann.

Wie es besser gelingen kann, über präventive Maßnahmen Betroffene vor Zwangsverheiratung zu schützen, ist Thema des Caritas-Projektes „JiZ - Jugend informieren über Zwangsverheiratung“. Mitarbeiter von Beratungsstellen, Lehrer und Jugendliche sollen durch Information, Qualifizierung und Weiterbildung unterstützt werden, Lösungen zu entwickeln und so Zwangsheiraten entweder zu verhindern oder im Fall einer bereits vollzogenen Zwangsverheiratung aktiv werden zu können. Als ein Ergebnis dieses Projekts liegt jetzt eine Arbeitshilfe für die Praxis vor.


Friederike Alfes, Asiye Balikci, Stefanie Nöthen, Isabell Zwania-Rößler:
Zwangsverheiratung. Arbeitshilfe für die professionelle Beratung von Betroffenen
Lambertus Verlag
ISBN 978-3-7841-1960-1, 2010
Kartoniert/Broschiert, 80 Seiten, 10,00 € (D), 17,50 Fr. (CH)

Kontakt:
Friederike Alfes, Referat Migration und Integration
E-Mail: Friederike.Alfes@caritas.de


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Quelle:
Pressemitteilung vom 11. Juni 2010
Deutscher Caritasverband e.V.
Berliner Büro - Pressestelle
Haus der Deutschen Caritas
Reinhardtstraße 13, 10117 Berlin
Redaktion:
Claudia Beck (Verantwortlich)
Telefon: 030/284447-42, Telefax: 030/284447-55
E-Mail: pressestelle@caritas.de
Internet: www.caritas.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Juni 2010