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GEWERKSCHAFT/190: Lohngerechtigkeit und partnerschaftliche Vereinbarkeit von Familie und Beruf (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 8. Mai 2015

Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) fordert Lohngerechtigkeit und partnerschaftliche Vereinbarkeit von Familie und Beruf


Berlin, 08.05.2015 - Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) und Stefanie Nutzenberger, Mitglied im Bundesvorstand der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), haben am Freitag deutliche Verbesserungen der Arbeits- und Lohnsituation von Frauen gefordert.

"Frauen verdienen immer noch weniger als ihre männlichen Kollegen und sind überdurchschnittlich häufig von Armut und Altersarmut betroffen. Das ist ein gesellschaftlicher Skandal. Frauen müssen heute und in der Rente von ihrer geleisteten Arbeit leben können, deswegen ist die Forderung nach existenzsichernden Einkommen so wichtig. Ein Weg dorthin führt über die Aufwertung von frauentypischen Berufen, für die ver.di aktuell in der Tarifauseinandersetzung in den Sozial- und Erziehungsdiensten streitet. Nötig ist aber beispielsweise auch eine Umwandlung von Minijobs in reguläre sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Denn vor allem Frauen stecken in der Armutsfalle Minijob", sagte Nutzenberger anlässlich der 4. ver.di-Bundesfrauenkonferenz in Berlin.

Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) bezeichnete ver.di in ihrer Rede als starke Verbündete für die Gleichstellung von Männern und Frauen. "Mein Ziel ist es, dass Männer und Frauen gleichberechtigt und auf Augenhöhe gute Chancen im Berufsleben haben. Dazu gehören mehr Lohngerechtigkeit und eine Aufwertung der sozialen Berufe, in denen überwiegend Frauen arbeiten."

Nutzenberger sprach sich für gesunde Arbeitsbedingungen sowie eine neue Arbeitszeitpolitik aus: "Wir brauchen einen verlässlichen Schutz vor psychischen Überlastungen und eine Arbeitszeitgestaltung, die den stetig wachsenden Arbeitsanforderungen Grenzen setzt. Wir brauchen eine lebensphasenorientierte Arbeitszeitpolitik, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, von Weiterbildungsphasen und flexiblen Übergänge in die Rente ermöglicht. Angesichts all dieser Herausforderungen und vor dem Hintergrund des demografischen Wandels sowie der fortschreitenden Digitalisierung benötigen wir deutlich mehr Tarifverträge für gute und gesunde Arbeit. Aber gefragt ist auch der Gesetzgeber", sagte Nutzenberger.

Auch für die Bundesfamilienministerin führt der Weg zur Gleichstellung über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. "Das ElterngeldPlus, der Ausbau der Kinderbetreuung und die bessere Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Pflege sind Schritte hin zu einer Familienarbeitszeit, die Frauen und Männern Zeit für Familie und Chancen im Beruf ermöglicht. Die Politik, aber auch die Tarifpartner sollten das ermöglichen", sagte Manuela Schwesig.

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Quelle:
Presseinformation vom 08.05.2015
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Eva Völpel - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Mai 2015

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