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WISSENSCHAFT/1462: Bund-Länder-Vereinbarungen - Umsetzungsprozesse sind auf gutem Wege (idw)


Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) - 06.12.2019

Weitere Ergebnisse der heutigen GWK-Sitzung

Bund-Länder-Vereinbarungen: Umsetzungsprozesse sind auf gutem Wege


Die im November 2018 verabschiedeten gemeinsamen Bund-Länder-Programme zur Etablierung eines Nationalen Hochleistungsrechnens (NHR), zum Aufbau einer Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) und zur Förderung der Personalgewinnung- und -entwicklung an Fachhochschulen befinden sich auf gutem Wege: Die GWK hat heute weitere wichtige Weichen für eine erfolgreiche Umsetzung gestellt.

Mit dem Aufbau eines Nationalen Hochleistungsrechnen-Systems (NHR) entwickeln Bund und Länder die fachlichen und methodischen Stärken von Hochleistungsrechenzentren in einem nationalen Verbund weiter. In diesem Jahr sind die Vorbereitungen für das wissenschaftsgeleitete Auswahlverfahren der Zentren, die künftig im NHR-System gefördert werden, planmäßig angelaufen: Heute hat die GWK auf Empfehlung eines von ihr im Mai 2019 eingesetzten Strategieausschusses das Ausschreibungskonzept für die Auswahl der NHR-Zentren beschlossen und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gebeten, das Antrags- und Begutachtungsverfahren durchzuführen. Die Ausschreibung wird im Januar 2020 veröffentlicht. Der weitere Zeitplan sieht vor, dass die GWK nach einer Bewertung der eingegangenen Anträge durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und auf der Grundlage einer darauf beruhenden Empfehlung des Strategieausschusses Ende 2020 die zu fördernden NHR-Zentren auswählt. Bund und Länder stellen gemeinsam für die Förderung der NHR-Zentren bis zu 62,5 Mio. Euro jährlich bereit, mit denen die Beschaffung von Rechenanlagen und der Betrieb der geförderten Zentren über einen Zeitraum von grundsätzlich jeweils 10 Jahren finanziert werden.

Auch die Umsetzungsmaßnahmen für die Etablierung der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) kommen gut voran. Derzeit oft dezentral, projektförmig und temporär gelagerte Datenbestände von Wissenschaft und Forschung sollen im Rahmen der NFDI im gesamten deutschen Wissenschaftssystem systematisch erschlossen werden. Für Aufbau und Förderung der NFDI werden Bund und Länder von 2019 bis 2028 jährlich bis zu 90 Mio. Euro im Endausbau bereitstellen, hiervon bringt der Bund 90 Prozent auf, 10 Prozent der Kosten tragen die Länder. Bereits im Mai 2019 hat die GWK beschlossen, das Direktorat der NFDI am FIZ Karlsruhe - Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur und dem Karlsruher Institut für Technologie - KIT anzusiedeln. Heute hat sie über die Höhe der finanziellen Zuwendung an das Direktorat entschieden: für die Aufbauzeit der Jahre 2019 und 2020 wird dieses mit 1,7 Mio. Euro ausgestattet.

Die Bund-Länder-Vereinbarung zur "Personalgewinnung und -entwicklung an Fachhoch-schulen", die die GWK im November des Jahres 2018 beschlossen hat, nimmt Fahrt auf. Nachdem die Konzeptphase des Programms noch im Jahr 2019 begonnen werden konnte, hat die GWK die Mitglieder des Auswahlgremiums bestimmt, das über die Förderanträge der Hauptphase des Programms entscheiden wird. Das Gremium wird aus 20 Expertinnen und Experten bestehen, auf die sich Bund und Länder einvernehmlich - unter Einbeziehung von Vorschlägen der Hochschulrektorenkonferenz, des Wissenschaftsrats, des Stifterverbands für die deutsche Wissenschaft sowie der Deutschen Forschungsgemeinschaft - verständigt haben. Zudem sind der Bund mit zwei, die Länder mit vier Mitgliedern im Auswahlgremium vertreten. Mit dem Programm werden Fachhochschulen bei der Personalgewinnung und -entwicklung von Professorinnen und Professoren unterstützt. Bund und Länder stellen hierfür gemeinsam insgesamt über 430 Mio. Euro zur Verfügung, die im Verhältnis 71 Prozent Bund und 29 Prozent Länder aufgebracht werden.

Haushaltsentscheidungen für 2020

Die GWK hat heute weiterhin die Haushaltsentscheidungen für das Jahr 2020 für die Leibniz-Gemeinschaft (WGL), acatech - die Deutsche Akademie für Technikwissenschaften und für das Akademienprogramm getroffen.

Die Leibniz-Gemeinschaft (WGL) erhält von Bund und Ländern im Jahre 2020 entsprechend den im Pakt für Forschung und Innovation III erfolgten Zusagen einen Aufwuchs ihrer Zuwendungen in Höhe von 3 Prozent. Der Aufwuchs wird gemäß dem Pakt für Forschung und Innovation III vom Bund getragen. Insgesamt erhält die Leibniz-Gemeinschaft von Bund und Ländern 2020 1,277 Mrd. Euro. Die GWK hat heute auch das Akademienprogramm für das Jahr 2020 verabschiedet. Mit diesem Programm, das von der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften durchgeführt wird, werden besonders langfristige Forschungsvorhaben gefördert. Bund und Länder stellen hierfür 2020 rund 70,8 Mio. Euro zur Verfügung. Die Deutsche Akademie für Technikwissenschaften (acatech) wird im Jahre 2020 eine gemeinsame institutionelle Zuwendung des Bundes und der Länder in Höhe von 3,54 Mio. Euro erhalten.



Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution337

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK), 06.12.2019
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Dezember 2019

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