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WISSENSCHAFT/1341: Ressortforschung ist zentraler Bestandteil des Wissenschaftssystems (idw)


Wissenschaftsrat - 23.01.2017

Ressortforschung ist zentraler Bestandteil des Wissenschaftssystems

Wissenschaftsrat ermutigt Ressortforschungseinrichtungen des Landwirtschaftsministeriums zur Fortsetzung ihrer erfolgreichen Entwicklung


In seinen übergreifenden "Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Ressortforschungseinrichtungen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)" bescheinigt der Wissenschaftsrat diesen eine vorbildliche Entwicklung: Seit einer Umstrukturierung der Einrichtungen im Jahr 2008 haben die Institute des BMEL ihre Forschungsleistungen deutlich verbessert und ihre Vernetzung mit dem übrigen Wissenschaftssystem ausgebaut.


Auf der Grundlage eigener Forschungstätigkeiten unterstützen die Einrichtungen das Ministerium erfolgreich mit Beratung und anderen Dienstleistungen. Über die Politikberatung hinaus erbringen sie wichtige Serviceleistungen für Wissenschaft und Landwirtschaft und übernehmen eine wichtige Rolle bei der Information der breiten Öffentlichkeit.

Im Wissenschaftssystem leisten die Ressortforschungseinrichtungen des BMEL unverzichtbare Beiträge, zum Beispiel indem sie auf Themenfeldern forschen, die an anderen wissenschaftlichen Einrichtungen schwach vertreten sind, oder wenn sie langfristig angelegte Aufgaben übernehmen. In den agrar- und ernährungsbezogenen Fachgemeinschaften sind die Institute inzwischen Partner auf Augenhöhe.

Um die Rolle der Ressortforschung im Wissenschaftssystem zu festigen und das Potenzial der BMEL-Einrichtungen noch besser auszuschöpfen, ist es nach Auffassung des Wissenschaftsrates notwendig, die Forschung als Grundlage für Beratungs- und Dienstleistungsaufgaben weiter zu stärken. Auch eine noch engere Vernetzung mit dem Wissenschaftssystem über Kooperationen in Forschung, Lehre und Nachwuchsförderung mit Partnereinrichtungen im In- und Ausland ist erforderlich. Ein besonders geeignetes Instrument der Vernetzung sind gemeinsame Berufungen mit Hochschulen, die vermehrt umgesetzt werden sollten. "Die betroffenen Bundesministerien sollten zusammen mit den Ländern geeignete Verfahren entwickeln, um gemeinsame Berufungen zwischen Ressortforschungseinrichtungen und Hochschulen zukünftig zügig und reibungslos durchführen zu können", so der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Manfred Prenzel.

Andere wissenschaftliche Akteure sind aufgerufen, die Expertise der Ressortforschungseinrichtungen des BMEL beim Transfer von Forschungsergebnissen verstärkt zu nutzen, beispielsweise in gemeinsamen FuE-Projekten. Der Wissenschaftsrat hebt ferner die zum Teil einzigartigen Forschungsinfrastrukturen der BMEL-Institute hervor, die anderen wissenschaftlichen Einrichtungen verstärkt zur Mitnutzung zur Verfügung gestellt werden sollten. Auf Themenfeldern, in denen die Ressortforschungseinrichtungen als einzige eine kritische Masse vorhalten, könnten sie in Zukunft eine Monitoring- und Koordinationsfunktion wahrnehmen und die Expertise von Akteuren aus Wissenschaft und Praxis zusammenführen.

Verbesserungsbedarf sieht der Wissenschaftsrat bei den Abstimmungsprozessen zwischen den BMEL-Einrichtungen und der einrichtungsübergreifenden Zusammenarbeit. Gleiches gilt für die Abstimmung zwischen den unterschiedlichen Bundesressorts. Schließlich mahnt der Wissenschaftsrat eine fortgesetzte angemessenen Ausstattung der Einrichtungen und eine flexible Struktur für die Ressortforschung an: "Nur wenn die Ressortforschung wandelbar bleibt, kann gewährleistet werden, dass ihre Einrichtungen auch unter veränderten Rahmenbedingungen und bei neuen gesellschaftlichen Herausforderungen handlungsfähig bleiben", betont Prenzel.


Weitere Informationen unter:
http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/5916-17.pdf

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution415

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Wissenschaftsrat, Dr. Christiane Kling-Mathey, 23.01.2017
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Januar 2017

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