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DEMOGRAPHIE/304: Mehr Handlungsspielraum für Menschen in ländlichen Regionen (BMELV)


Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Pressemitteilung Nr. 282 vom 22.10.13

Mehr Handlungsspielraum für Menschen in ländlichen Regionen

Experten diskutieren über aktive Gestaltung des demografischen Wandels.




Starke Abwanderung und Überalterung treffen besonders die ländlichen Regionen. Damit wird die soziale Teilhabe für die Menschen gerade dort immer schwieriger. Um diese Regionen mit schwierigen demografischen Verhältnissen zu unterstützen, will das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz den Menschen vor Ort mehr Gestaltungsmöglichkeiten an die Hand geben. Dazu sollen rechtliche Standards gelockert und innovative, regional angepasste Lösungen erarbeitet werden. Um zukunftsorientierte Ideen auszuarbeiten, hat das Bundeslandwirtschaftsministerium rund 70 Experten aus ganz Deutschland zu einer Fachveranstaltung nach Berlin eingeladen. Die Fachleute waren sich einig, dass bei künftigen Entscheidungen im ländlichen Raum der Grundsatz gelten muss: Umbau von Rahmenbedingungen vor Abbau von Daseinsvorsorge. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Frage, wie man den demografischen Wandel aktiv gestalten und betroffene Regionen gezielt unterstützen kann. Dabei wurden verschiedene Ansätze diskutiert. So könnten Bund und Länder beispielsweise durch die Einführung sogenannter Regionaletats die Fördermittel aus verschiedenen Politikressorts bündeln. Dadurch könnten die vorhandenen Fördermittel effektiver und effizienter eingesetzt und die Maßnahmen besser an die Bedürfnisse dünn besiedelter Regionen angepasst werden.

Außerdem wurden Vorschläge gemacht für integrierte Siedlungsentwicklungskonzepte und einen bewussteren Umgang mit leerstehenden Gebäuden in den Dörfern. Neue Einkommensmöglichkeiten ergeben sich auf dem Land unter anderem durch die Energiewende oder die wachsende Bedeutung regionaler Produkte. Um die sozialen Belange der Bürger besser zu koordinieren, kann der Einsatz von "Dorfmanagern" hilfreich sein, so ein Ergebnis der Fachkonferenz. Darüber hinaus sollte der Staat ländlichen Regionen mit starkem Bevölkerungsrückgang nach Ansicht der Experten mehr Aufmerksamkeit widmen. Öffentliche Investitionen sollten künftig vorher einem Zukunfts-Check unterzogen werden und regionale Koordinierungsrunden und Zukunftsdialoge zu einer gezielteren Unterstützung der ländlichen Regionen beitragen.

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 282 vom 22.10.13
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Oktober 2013