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VERBAND/2006: Billige Butter ist ein schlechtes Geschäft (AbL)


AbL - Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft
Pressemitteilung, Berlin / Warburg, 09.03.2014

Billige Butter ist ein schlechtes Geschäft

- Preissenkung um 17 Prozent ist Warnsignal an Milchbauern.
- AbL-Vorsitzender Voß: "Forderungen der Milchindustrie nach noch mehr Milch sind völlig marktfern"



Deutsche Discounter haben die Preise für Butter ihrer Eigenmarken innerhalb einer Woche um 17 Prozent gesenkt und dieses damit begründet, dass die entsprechenden Molkereien ihnen die Ware billiger angeboten haben.

"Billige Butter ist nur für die Molkereien und Discounter ein gutes Geschäft. Sie holen sich die Mindereinnahmen bei den Milchbauern über ein niedrigeres Milchgeld wieder rein. Für uns Milchbauern ist das daher ein Warnsignal. Offenbar meint die Milchindustrie, dass mehr Milch auf dem Markt ist, als zu vernünftigen Preisen nachgefragt wird", kommentiert Bernd Voß, Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) die jüngsten Entwicklungen. "Es ist daher völlig marktfern, dass Vertreter von Molkereien und des Deutschen Bauernverbands weiter nach noch mehr Milch rufen, indem sie von Brüssel faktisch ein vorgezogenes Ende der Milchquotenregelung fordern", so Milchbauer Voß.

Der AbL-Vorsitzende warnt davor, dass eine neue Spirale von Preissenkungen nicht nur auf Kosten von Milchbauern gehen würde. "Das ist auch kontraproduktiv für die Anstrengungen der bäuerlichen Milcherzeuger, noch konsequenter auf Tierschutz und auf den Erhalt des noch verbliebenen Dauergrünlands, also von Wiesen und Weiden, zu achten", mahnt Voß.

Über die Konsequenzen aus den aktuellen Ereignissen und über mögliche Reaktionen der Milcherzeuger wird am Montag, 10.03.2014, auf einer bundesweiten Milchtagung von AbL, Katholischer Landjugendbewegung (KLJB) und Universität Kassel in Warburg-Hardehausen diskutiert (Programm unter www.abl-ev.de/termine.html).

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Quelle:
Pressemitteilung vom 9. März 2014
AbL - Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft
Bahnhofstraße 31, 590067 Hamm
Telefon: 02381/49 22 20, Fax: 02381/49 22 21
E-Mail: info@abl-ev.de
Internet: www.abl-ev.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. März 2014