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VERBAND/1799: Bundesrat will die Kleingruppe bei Legehennen ab 2023 verbieten (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 2. März 2012

Bundesrat will die Kleingruppe bei Legehennen ab 2023 verbieten

DBV: Kein guter Tag für Tierschutz, Landwirte und Verbraucher


Der Bundesrat hat heute eine Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung für die Legehennen verabschiedet, mit der die Kleingruppenhaltung für Legehennen ab 2023 verboten werden soll. Der Deutsche Bauernverband kritisiert diese Entscheidung massiv und fordert Bundesministerin Aigner auf, den Vorschlag der Bundesländer nicht in Kraft zu setzen. In einem Schreiben an die Ministerpräsidenten der Länder kurz vor der Bundesratssitzung hat DBV-Präsident Gerd Sonnleitner die Bedenken des Bundesjustizministeriums zum heutigen Beschluss angesprochen und bekräftigt. Das Ministerium sieht Hindernisse für eine Verkündung der geplanten Änderungsverordnung, da es dem Gesetzgeber nicht zustehe, eine Haltungsform zu verbieten, die den grundsätzlichen Anforderungen des Tierschutzgesetzes genüge.

Mit Bedauern nimmt man im DBV zur Kenntnis, dass die Legehennenhalter mit der heutigen Entscheidung des Bundesrates weiterhin politischer Spielball zwischen Bund und Ländern bleiben. Die Entscheidung des Bundesrates ist auch keinem Verbraucher zu erklären und sicherlich nicht im Sinne des Tierschutzes in Europa, heißt es im DBV weiter. Bekanntlich werden noch fast 100 Mio. Legehennen in Europa in alten Legebatterien gehalten, obwohl das seit 1. Januar 2012 für alle verboten ist. In Deutschland wollen die Bundesländer nun eine wesentlich tierschutzgerechtere Haltungsform abschaffen, die in Europa Standard werden wird. Dieser Widerspruch sei niemanden mehr zu erklären, so der DBV.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 2. März 2012
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. März 2012