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VERBAND/1712: Tierschutz - "Der Mainstream läuft gegen uns" (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 19. Mai 2011

"Der Mainstream läuft gegen uns"

Deutsche Bauern Korrespondenz thematisiert Tierschutz


"Kritik an der Landwirtschaft hat es immer gegeben, aber die gegenwärtige Welle der Kritik hat eine andere Qualität, denn sie ist häufig unsachlich und verletzt mich und meine Berufskollegen in unserer Ehre als Tierhalter." Das sagte Franz-Josef Möllers, Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV) und Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes, im Aktuellen Interview der Maiausgabe der Deutschen Bauern Korrespondenz (dbk), dem Monatsmagazin des DBV, die sich schwerpunktmäßig dem Tierschutz widmet. Jeder Landwirt sei auch Tierschützer. Zudem liege Tierschutz im ureigensten Interesse jeden Tierhalters, so Möllers weiter, denn wenn es den Tieren gut gehe, bringen sie auch gute Leistungen. Ganz offenkundig vollzieht sich laut Vizepräsident Möllers in der Gesellschaft ein Wandel. Dabei biete das sich wandelnde Bewusstsein vieler Bürger und deren Bedürfnis, stärker in Entscheidungsprozesse eingebunden zu werden, auch Chancen. Nach Ansicht Möllers kann das für die Landwirtschaft nur heißen, die eigenen Leistungen und Forderungen besser zu kommunizieren und aktiver als bisher den Dialog mit der Gesellschaft zu suc hen.

Keinesfalls akzeptabel seien indes neue Auflagen in der Tierhaltung, die allein dazu dienten, populistischen Forderungen entgegenzukommen. "Auch deshalb benötigen wir dringend eine Kommunikation der Wertschöpfungskette Fleisch für unsere Interessen, aber auch über alle Stufen der Lebensmittelproduktion und -verarbeitung bis hin zum Lebensmitteleinzelhandel", mahnte Möllers. Die vielen Vorzüge moderner Fleischerzeugung müssten der Öffentlichkeit besser erläutert werden als bisher. Möllers wörtlich: "Wir müssen möglichst umgehend die Diskussion suchen und führen, da der öffentliche "Mainstream" gegen uns läuft. Es ist besser, wenn wir reden, als dass andere über uns reden!" Bezogen auf die gesellschaftlichen Ansprüche an eine zukunftsfähige Tierhaltung betonte Präsident Möllers, dass es in einem gemeinsamen EU-Binnenmarkt von überragender Bedeutung sei, dass vergleichbare Gesetzesstandards in der gesamten EU bestünden und auch Drittlandsimporte diese Bedingungen erfüllten.

In einem weiteren Schwerpunktbeitrag erläutert DBV-Pressesprecher Dr. Michael Lohse, dass Tierhalter angesichts der (ver-)öffentlichen Stimmung zum Tierschutz in deutschen Ställen, zum Fleischkonsum, zu vermeintlicher Massentierhaltung und Industrialisierung, die Öffentlichkeitsarbeit zur Tierhaltung in Deutschland umgehend verstärken müssen. Akzeptanz für die Tierhaltung werde nicht durch Schweigen oder Handeln im Nachhinein erreicht. Vielmehr sei in der Öffentlichkeitsarbeit jeder, der einen Stall hat, besonders gefordert.

Während Wirtschaftspsychologe Carl Vierboom im Schwerpunkt der dbk den Tierschutz und seine Emotionen beschreibt, erläutert Prof. Dr. Jörg Hartung, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, den gezielten Forschungsbedarf in der Tierhaltung, um die Lebensqualität der Tiere zu verbessern. Diese führt beim Verbraucher nach Meinung Hartungs schließlich zu breiter Akzeptanz gegenüber der Tierhaltung. Ebenso verdeutlicht Roger Fechler, Referatsleiter Tierische Erzeugnisse beim DBV, die Auswirkungen des in Gesellschaft und Politik intensiv diskutierten Themas "Tierschutz" auf gesetzgeberische Verfahren.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 19. Mai 2011
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Mai 2011