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VERBAND/1535: "Bauernfamilien müssen wieder Tritt fassen können" (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 11. September 2009

"Bauernfamilien müssen wieder Tritt fassen können"

Born sprach auf Agrarpolitischem Forum in Sachsen-Anhalt


Die Politik trägt für den Kernbereich der Zukunftsentwicklung der landwirtschaftlichen Betriebe - nämlich die Märkte und Erzeugererlöse - nur noch begrenzt Verantwortung. "Daher ist es uns so wichtig, den Betrieben Mut zu machen, ob nun bei der Sicherung der Liquidität, bei der zinsgünstigen Investitionsförderung oder auch bei der Suche nach Produktionsalternativen." Dieses sagte Dr. Helmut Born, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), anlässlich des Agrarpolitischen Forums des Landesbauernverbands Sachsen-Anhalt am 11. September 2009. Denn es zeige sich, dass für den gesamten Wirtschaftsstandort, für den Arbeitsmarkt und das Fortkommen der Gesellschaft die Land-, Forst-, Agrar- und Ernährungswirtschaft essentiell sei. "Wenn Deutschland wieder auf die Füße kommen will, dann müssen auch die Bauernfamilien wieder Tritt fassen", beschrieb der DBV-Generalsekretär.

Born machte deutlich, dass sich die Bauern gegenwärtig auf vielen Märkten in einer schwierigen Situation befänden. "Wir sind aber Optimisten genug, um daran zu glauben, dass wir aus der Talsohle wieder herauskommen", zeigte sich der DBV-Generalsekretär überzeugt, allerdings unter der Voraussetzung, dass "man uns politisch keine Knüppel zwischen die Beine wirft, sondern uns machen lässt", gab er den anwesenden Politikern aller Parteien mit auf dem Weg. Die Bauern seien mit ihren Betrieben im wahrsten Sinne verwurzelt mit dem Standort Deutschland und würden nicht ins Ausland abwandern. Vor diesem Hintergrund sprach sich Born erneut für die Einbindung in das mittelfristige Konjunkturprogramm von Bund und Ländern aus und forderte von allen Parteien ein klares Bekenntnis zur einheimischen Nahrungsmittelproduktion. Der ständigen Entwertung bäuerlicher Arbeit durch den ruinösen Preiswettkampf des Lebensmitteleinzelhandels müsse endlich Einhalt geboten werden.

Born forderte in der neuen Legislaturperiode eine klare Aussage, wie es mit der EU-Agrarpolitik nach 2013 weitergehen solle. Die europäischen Landwirte hätten enorme Anstrengungen beispielsweise im Tier-, Natur- und Umweltschutz zu meistern, während bei offenen Außengrenzen die Wettbewerber schrankenlos wirtschaften könnten. Dieser Wettbewerbsnachteil müsse von der Politik kompensiert werden und zwar, indem der entkoppelte Direktausgleich im Wesentlichen unverändert beibehalten wird, sagte Born. Er warnte davor, die Erste und die Zweite Säule der EU-Agrarpolitik gegeneinander auszuspielen.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 11. September 2009
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. September 2009