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VERBAND/1437: 1. Internationales Forum Agrar- und Ernährungswirtschaft (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 17. Januar 2009

Sonnleitner plädiert für bessere Verteilung der Nahrungsmittel auf der Welt

1. Internationales Forum Agrar- und Ernährungswirtschaft


9 Milliarden Menschen auf diesem Globus müssen nachhaltig ernährt werden. Um dies zu erreichen, müssen weltweit und regional die politischen Rahmenbedingungen stimmen. Davon zeigte sich Gerd Sonnleitner, der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), im Rahmen des ersten Internationalen Forums Agrar- und Ernährungswirtschaft am 17. Januar 2009 in Berlin überzeugt. Ziel dieses Forums auf der Internationalen Grünen Woche ist es, Lösungsansätze für eine Steigerung der Agrarproduktion und eine bessere Verteilung der Nahrungsmittel auf der Welt zu entwickeln und aufzuzeigen.

Sonnleitner machte deutlich, dass die Priorität der Agrarwirtschaft der Ernährung gehöre. "Bioenergie wird aber auf Dauer eine Ergänzung sein. Dies stärkt unsere Position in Zeiten, in denen ein Versorgungsmix bei Nahrung und Energie ein Sicherheitsaspekt geworden ist", sagte der DBV-Präsident in seinem Eingangsstatement. Nur gemeinsam, also im Zusammenwirken von Politik und Wirtschaft, könne man es schaffen, die Menschheit nachhaltig mit Lebensmitteln zu versorgen. Sonnleitner sprach sich klar für eine politische Begleitung aus, da der Markt alleine die Lösung nicht sein könne. "Funktionierende Märkte brauchen transparente und faire Regeln. Hier ist die Politik weltweit gefordert", hob Sonnleitner hervor. Die weltweite Bekämpfung von Hunger und Unterernährung sei eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Mehr denn je bestehe aber heute die Chance, das weltweite Hungerproblem zu lösen. "Die Welternährung kann und muss durch bessere Förderung und Entwicklung der Landwirtschaft und der ländlichen Räume gesichert werden. Zielsetzung der kommenden Jahre muss also sein, die Landwirtschaft auf- und auszubauen. Voraussetzung dafür ist es, die Agrarpolitik weltweit sozial und ökologisch nachhaltig auszurichten sowie in Infrastruktur und Wirtschaftskraft der ländlichen Regionen zu investieren", betonte der DBV-Präsident.

Mehr als die Hälfte der rund 1 Milliarde Hungernden seien Bauern und Bauernfamilien. Dies mache deutlich, dass weniger Naturkatastrophen die Ursache des Hungerproblems sind, sondern vielmehr politische und wirtschaftliche Fehlentwicklungen. In vielen Ländern herrschten Bürgerkrieg, Unterdrückung und Korruption. Zudem fehle Bauern und Bäuerinnen der Zugang zu Land oder auch zu Bewässerung, zu Märkten, Krediten und zu Produktionsmitteln. Die steigende Weltbevölkerung und die voranschreitende Globalisierung seien die beiden Megatrends des 21. Jahrhunderts. Das seien enorme politische, wirtschaftliche und moralische Herausforderungen für Politik und Wirtschaft gleichermaßen. Die Agrar- und Ernährungswirtschaft nehme sich aber dieser gewaltigen Herausforderung der Ernährungssicherung an und bekenne sich zu ihrer Verantwortung, versprach Sonnleitner.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 17. Januar 2009
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
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Tel.: 030 / 31 904 239
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Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Januar 2009