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STATISTIK/947: Die Größe deutscher Tierbestände ist in Europa nur Mittelmaß (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 20. Januar 2011

Die Größe deutscher Tierbestände ist in Europa nur Mittelmaß

DBV: "Massentierhaltung" eher ideologischer Begriff denn Realität


Die deutsche Landwirtschaft ist sehr mittelständisch geprägt, wie der Deutsche Bauernverband (DBV) auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin mitteilte. Auch die Tierbestände sind in Deutschland im EU-Vergleich im Mittelfeld angesiedelt. So werden im Schnitt in Deutschland 342 Schweine pro schweinehaltenden Betrieb gehalten. Damit liegt die deutsche Landwirtschaft auf dem 7. Platz innerhalb des Rankings der EU-27, das von Dänemark mit 1.903 Schweinen je Betrieb angeführt wird. Die Niederlande (1.342), Belgien (895), Schweden (732), Großbritannien (412) und Frankreich (407) haben im Schnitt größere Schweinebestände je Betrieb.

Auch bei den Rindern und Milchkühen werden bei den europäischen Konkurrenten mehr Tiere pro Betrieb gehalten als in Deutschland. So finden sich die deutschen Bauern bei der durchschnittlichen Anzahl von Rindern je Betrieb auf dem 8. Platz innerhalb der EU, bei den Milchkühen auf dem 7. Platz. Die dänischen, französischen, niederländischen, tschechischen und britischen Landwirte haben sowohl mehr Rinder als auch mehr Milchkühe pro Betrieb als auf deutschen Höfen im Schnitt gehalten werden. Das kleine Luxemburg ist sogar Spitzenreiter mit durchschnittlich 130 Rindern je Betrieb. In Deutschland werden 75 Rinder pro Betrieb gehalten. Die deutschen Milchbauern halten im Schnitt 40 Kühe, die dänischen haben mit 101 Kühen die größten Milchviehbestände. Zum Vergleich: in den USA hat ein Milchbauer durchschnittlich 133 Kühe.

Auch bei den Legehennen nimmt Deutschland nur einen mittleren Platz (7.) ein. Mit durchschnittlich 700 Legehennen liegt man weit hinter den Niederlanden mit 25.209 Legehennen, den Finnen (3.252), Belgien (3.249), sogar hinter den Schweden (1.631), den Dänen (1.480) und den Briten (1.393) zurück. Die Beispiele zeigen, dass die Tierhaltung in den deutschen Bauernhöfen nicht als "Massentierhaltung" bezeichnet werden kann. Ein Wachstum der Tierbestände ist jedoch vor dem Hintergrund des Wettbewerbs auf den weltoffenen Agrarmärkten in allen EU-Ländern festzustellen - sowohl bei konventionellen Betrieben wie bei Bio-Betrieben, sowohl in den alten EU-Ländern wie in den neuen mittel- und osteuropäischen Ländern, die enorme Wachstumsschritte aufweisen.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 20. Januar 2011
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Januar 2011