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LANDWIRTSCHAFT/1432: Bei der Ernte auf wildtierfreundliche Erntetechniken achten (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 15. Juli 2010

Bei der Ernte auf wildtierfreundliche Erntetechniken achten

DBV: Landtechnikindustrie und Landwirte sind gefordert


Zu Beginn der Getreideernte rückt auch wieder das Risiko für Wildtiere ins Bewusstsein der Landwirte. Beim Mähen können Wildtiere, die im Pflanzenstand Deckung suchen, verletzt oder gar getötet werden. Zum Wildtierschutz steht die Landtechnikindustrie in der Pflicht, die Forschung und Entwicklung von neuen Technologien schneller voranzutreiben. Der DBV begrüßt daher das Verbundprojekt "Wildretter", getragen von dem Landtechnikunternehmen Claas, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und isa Industrieelektronik GmbH. Dort werden Sensoren entwickelt, welche die Infrarotstrahlung der Tiere erfassen, die sie aufgrund ihrer Körperwärme abgeben. Auf der Erntemaschine montiert, suchen die Infrarotsensoren aus 60-80 cm Höhe Acker und Feld kontinuierlich ab. Wird ein Wildtier erkannt, so schlägt das System Alarm. So bleibt Zeit, das Wildtier zu suchen und in Sicherheit zu bringen.

Der DBV appelliert an seine Mitglieder, wildtierfreundliche Ernte- und Mähtechniken zu verwenden. So können zum Beispiel Grünlandflächen mit möglichem Wildbesatz abends angemäht werden, damit Ricke ihre Kitze aus dem zu erntenden Pflanzenbestand herausbringen können, oder die Flächen werden mit offenen Fluchtrichtungen für das Wild angemäht. Sinnvoll ist es auch immer, bei der Mahd von Grünland von innen nach außen zu arbeiten.

Bei der Getreideernte sind weniger die Rehkitze gefährdet, sondern überwiegend Vögel, wie die Wiesenweihe, die in den Getreidefeldern brütet. Die Mähdrescherfahrer sollten auf Greifvogelhorste im Feld achten und mindestens 10 mal 10 Meter Getreide rund um den Horst stehen lassen. So können auch flugunfähige Jungvögel, die sich nicht mehr direkt im Nest befinden, geschützt werden.

Bei der Wildrettung ist eine konstruktive Zusammenarbeit mit den Jägern unerlässlich, betont der DBV. In vielen Regionen informieren die Landwirte die Jäger vor der geplanten Mahd oder Ernte, damit diese das Feld begutachten und Kitze in Sicherheit bringen können.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 15. Juli 2010
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Juli 2010