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LANDWIRTSCHAFT/1408: Interesse an Umstellung auf Bio-Landwirtschaft stabil (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 18. Februar 2010

Interesse an Umstellung auf Bio-Landwirtschaft stabil

Nach Wachstumsjahren jetzt Konsolidierung


Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, zeigte im Rahmen des DBV-Perspektivforums bei der BioFach auf, dass das Interesse vieler Landwirte am Öko-Landbau nach wie vor hoch ist. Nach einer vom DBV in Auftrag gegebenen repräsentativen Umfrage könnten sich wie schon im Vorjahr rund 11 Prozent der Landwirte eine Umstellung des eigenen Betriebs auf ökologischen Landbau "vielleicht" vorstellen. Leicht angestiegen ist die "sichere" Absicht, umzustellen (1,4 Prozent nach 1,0 Prozent). Als Voraussetzung für eine tatsächliche Umstellung werden am häufigsten höhere Erzeugerpreise für Bioprodukte sowie gesicherte Abnahmeverträge genannt.

Die Nachfrage der Verbraucher nach Bioprodukten begann mit dem Einstieg der Discounter, betonte Sonnleitner. Dabei kamen deutsche Landwirte mit der Produktion ein wenig ins Hintertreffen, weil es bei den deutschen Anbaurichtlinien eine zwei, drei Jahre dauernde Umstellungsphase gibt. Dies hätten ausländische Produzenten genutzt und ihre Ware in den deutschen Markt gedrückt. Sonnleitner gehe davon aus, dass sich der Ökomarkt in einer Konsolidierungsphase befinde. Dabei spiele auch die Wirtschaftskrise eine Rolle. Allerdings habe gerade die Finanzkrise gezeigt, dass die ökologischen Märkte weniger stark betroffen waren als die konventionellen.

Sonnleitner betonte die Bedeutung der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik insbesondere auch für die ökologisch wirtschaftenden Landwirte. Der DBV setze sich dafür ein, dass auch nach dem Jahr 2013 zwei starke, jeweils klar definierte und eigenständig finanzierte Säulen bestehen bleiben. Bei den Agrarumweltprogrammen, über die auch der ökologische Landbau gefördert werde, müsse insbesondere die Anreizkomponente, die 2007 den Haushaltskürzungen zum Opfer fiel, wieder eingeführt werden, forderte Sonnleitner mit Blick auf die anstehende Weiterentwicklung der Gemeinsamen Agrarpolitik.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 18. Februar 2010
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
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Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Februar 2010