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BERUF/1451: Industrieelektriker - Ein junger Beruf mit Perspektive (idw)


Rheinische Fachhochschule Köln - 08.03.2012

Industrieelektriker - Ein junger Beruf mit Perspektive


Elf Industrieelektriker der Fachrichtung Geräte und Systeme erhielten Anfang März im GBW Berufsbildungswerk in Köln ihre IHK-Facharbeiterbriefe, die Abschlusszeugnisse und von den Ausbildungsleitern eigens erstellte Glückwunschkarten. Der Technische Leiter des GBW, Werner Huhse, gratulierte den sichtlich stolzen Absolventen und Absolventinnen zu ihrer bestandenen Umschulung zum Industrieelektriker und zu ihren guten Noten. 85 Prozent der Teilnehmer hatten ihren Abschluss erfolgreich gemeistert. Während der 16 Monate ihrer Ausbildung erwarben sie in rund 2000 Stunden umfassende Kenntnisse in Elektrotechnik, Steuerung, Montage, Instandhaltung, Prüfung, Messung sowie in der Sicherung von elektrischen Anlagen. Rund 500 Stunden widmeten sie sich angewandten praktischen Tätigkeiten.

Der staatlich anerkannte Ausbildungsberuf zum Industrieelektriker ist noch relativ neu; er wurde auf Initiative der Elektronikbranche im Jahr 2009 erstmalig eingeführt. Denn die Industrie benötigt nicht ausschließlich Elektroniker, sondern immer häufiger auch gut geschulte Elektrofachkräfte, die in der Produktion und Fertigung verantwortungsvolle Aufgaben - auch im Sinne der Unfallverhütungsvorschriften - übernehmen.

Der Beruf des Industrieelektrikers eignet sich als Berufseinstieg für junge Leute und auch für diejenigen, die sich auf diesen gefragten technischen Beruf umschulen wollen. Die meisten Industrieelektriker finden eine Beschäftigung in der Industrie, aber auch im Kundendienst, wo sie im Team Störungen analysieren, deren Ursachen eingrenzen und die Fehler beheben. Eine selbstständige Tätigkeit beispielsweise als Reparaturdienstleister für elektrische Geräte stellt eine weitere Alternative dar.

Einige Teilnehmer der jüngsten Umschulung haben bereits eine Stelle gefunden; andere befinden sich in Bewerbungsverfahren oder nehmen an den vom GBW angebotenen Vermittlungsmaßnahmen teil. Der jüngste Industrieelektriker war in dem aktuellen Ausbildungsgang Mitte zwanzig, der älteste Mitte fünfzig. Obwohl die fachlichen und beruflichen Vorrausetzungen recht unterschiedlich sind, meinten fast alle Befragten, dass ihnen die Prüfungen nach dem intensiven Lernen nicht besonders schwer gefallen seien. Nicht alle Teilnehmer hatten eine abgeschlossene Ausbildung. Jedoch verfügten viele über einen guten Schulabschluss, teilweise auch Abitur oder Fachabitur, so beispielsweise der 38-jährige Reza Giamali, der früher als Gabelstapelfahrer tätig war. Der aus dem Iran stammende Mahmud Moosakhani (54) hatte sogar einige Semester Physik und Mathe studiert und möchte nun in der Speicherprogrammierung arbeiten. Elke Geisel, eine weitere erfolgreiche Teilnehmerin, war vor einer familienbedingten Pause als KFZ-Meisterin tätig. Sie hat erkannt, wie wichtig lebenslanges Lernen in der Berufswelt ist: "Denn gerade in der KFZ-Elektrik- und Elektronik ist die Entwicklung rasant. Wer da beruflich mithalten will, muss sich entwickeln", sagt die Vierundfünfzigjährige. Absolvent Werner Wiedemann (51), früher selbstständig im Innenausbau tätig, stimmt dem zu. Er wünscht sich eine Anstellung in der Steuerung von elektrischen Anlagen oder im Bereich der regenerativen Energie. Einen besonderen Wunsch hat Werner Wiedemann: Die Berufsverbände sollten mehr Informationen über den noch recht jungen Beruf des Industrieelektrikers verbreiten. Denn manch ein Personalverantwortlicher könne den noch neuen Ausbildungsberuf nicht so recht einordnen.

Die nächste Ausbildung zum Industrieelektriker beginnt voraussichtlich im Dezember. Andere Qualifizierungen wie beispielsweise für Gebäudetechnik/Hausmeisterdienste starten jetzt im März. Interessenten können ihre Fragen an die Ausbilder am GBW Berufsbildungswerk stellen und klären, ob die persönliche Voraussetzung für eine mögliche Förderung mit Bildungsgutscheinen gegeben ist.


Das GBW Berufsbildungswerk Köln gGmbH ist eine Bildungseinrichtung für Jugendliche und Erwachsene, die durch Qualifizierungen, Sprach- und Orientierungslehrgänge und Integrationsprojekte in gewerblich-technischen Arbeitsfeldern ihre beruflichen Chancen verbessern möchten. Das GBW engagiert sich als gemeinnützige Institution im Verbund der Rheinischen Stiftung für Bildung, Wissenschaft und berufliche Integration. Zu den Bildungspartnern gehören unter anderem die Rheinische Fachhochschule Köln, die Rheinische Akademie Köln und das Rheinische Bildungszentrum Köln.

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Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Rheinische Fachhochschule Köln, Beatrix Polgar-Stüwe M.A., 08.03.2012
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. März 2012