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BERUF/1185: "Migranten dürfen nicht die Verlierer der Wirtschaftskrise sein" (BPA)


Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
"REGIERUNGonline" - Wissen aus erster Hand - 02.02.09

Staatsministerin :
"Migranten dürfen nicht die Verlierer der Wirtschaftskrise sein"

Staatsministerin hat an die Unternehmer in Deutschland appelliert, mehr Ausbildungsplätze für Jugendliche aus Zuwandererfamilien bereitzustellen.


"Junge Migranten dürfen nicht die Verlierer der Wirtschaftskrise sein", erklärte die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration heute in Berlin bei der Vorstellung der Bilanz des Ausbildungspaktes 2008. Noch immer seien überproportional viele ausländische Jugendliche ohne Berufsabschluss.

"Unser Ziel ist ihre gleichberechtige Teilhabe am Arbeitsmarkt. Dafür müssten derzeit etwa 700.000 Migranten mehr als gegenwärtig beschäftigt sein", betonte Böhmer. Die Staatsministerin forderte die Unternehmen auf, verstärkt die Potenziale von Zuwanderern zu erkennen. "In der Globalisierung sind Migranten wertvolle Brückenbauer in andere Länder und Kulturen. Dadurch haben die Unternehmen auch handfeste wirtschaftliche Vorteile." Auch Firmenchefs mit eigenem Migrationshintergrund seien gefordert. Staatsministerin Böhmer erinnerte an das mit der Wirtschaft vereinbarte Ziel, dass Betriebe von Unternehmern ausländischer Herkunft bis 2010 insgesamt 10.000 neue Ausbildungsplätze schaffen.

"Damit die jungen Migranten bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben, müssen wir auch die Anstrengungen im Bildungsbereich intensivieren. Bildung ist das Schutzschild gegen Arbeitslosigkeit", erklärte Böhmer. Die Länder müssten ihre im Nationalen Integrationsplan gemachten Zusagen einhalten, bis 2012 die Leistungen der ausländischen Schüler denen der deutschen anzupassen, sowie die Zahl der Schulabbrecher zu halbieren. Schulen mit hohem Migrantenanteil müssten die von den Ländern versprochenen zusätzlichen Mittel zur Verfügung gestellt bekommen.

Die jungen Migranten forderte die Staatsministerin auf, vorhandene Chancen zu nutzen und eine Ausbildung auch durchzuhalten. "Viele Beispiele engagierter Migranten zeigen: Wer sich anstrengt, kann den sozialen Aufstieg schaffen. Anstrengung lohnt sich. Ich appelliere an die Jugendlichen aus Zuwandererfamilien, sich mit ihren Fähigkeiten und Potenzialen aktiv einzubringen."

Zugleich forderte die Staatsministerin die Eltern auf, die Bildung ihrer Kinder ernst zu nehmen. "Wir setzen zugleich auf die Eigenverantwortung der Eltern. Sie müssen aber auch stärker als bisher in die Lage versetzt werden, ihren Erziehungsauftrag erfüllen zu können. Bildung hat in unserem Land eine herausragende Bedeutung. Kein Kind darf verloren gehen", so Böhmer. "Der soziale Aufstieg in Deutschland ist möglich. Doch der Staat und die Politik können das nicht alleine leisten. Integration gelingt nur gemeinsam."


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 50 vom 2. Februar 2009
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veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Februar 2009