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SOZIALES/1959: Haushaltshilfen allein erleichtern nicht den Wiedereinstieg in den Beruf


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 26. November 2012

Arbeitsgruppe: Gleichstellungspolitik

Der Virus sitzt tiefer



Zum Vorschlag einiger Unionsfamilienpolitiker, Haushaltshilfen staatlich zu fördern, um Frauen den Wiedereinstieg in den Beruf zu erleichtern, erklärt die Sprecherin der Arbeitsgruppe Gleichstellung der SPD-Bundestagsfraktion Christel Humme:

Mit den staatlichen Zuschüssen für Haushaltshilfen sitzt die schwarz-gelbe Bundesregierung abermals einem Irrtum auf: Die eingeschränkte beziehungsweise verzögerte Berufstätigkeit von Frauen nach der Geburt eines Kindes steht und fällt nicht mit der Hilfe im Haushalt. Ganz andere Mechanismen wirken der frühen Rückkehr in den Beruf und der gleichberechtigten Teilhabe von Frauen auf dem Arbeitsmarkt entgegen. Schon die Sachverständigenkommission zum Ersten Gleichstellungsbericht hat der Bundesregierung dringend geraten, Fehlanreize für Frauen abzubauen: Indem sie das Ehegattensplitting reformiert, die Subventionierung von Minijobs abbaut, die Partnermonate beim Elterngeld verlängert, für bedarfsgerechte Kinderbetreuung sorgt.

Doch wie gehabt setzt die Regierung auf kurzzeitige Symptombekämpfung. Der Virus aber sitzt tiefer: Wer Frauen und Männer in Beruf, Familie und Haushalt gleichstellen will, muss zu tiefgreifenden Reformen bereit sein. Der verteilt keine Wahlgeschenke, hält aber das Versprechen im Grundgesetz ein, wonach der Staat auf die Gleichberechtigung von Frauen und Männern hinwirken soll.

Copyright 2012 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 1314 vom 26. November 2012
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. November 2012