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FINANZEN/1337: Dispozinsen - Ergebnis der Studie ist ein Skandal, Ministerin bleibt tatenlos


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 20. Juli 2012

Arbeitsgruppe: Finanzen

Dispozinsen: Ergebnis der Studie ist ein Skandal - Ministerin bleibt tatenlos



Zu den Ergebnissen der Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz erklären die zuständigen Berichterstatter der SPD-Bundestagsfraktion Carsten Sieling und Kerstin Tack:

Das Ergebnis der Studie zeigt eine weitere Fehlentwicklung auf dem deutschen Bankenmarkt. Offensichtlich setzen die deutschen Banken auch nachgewiesenermaßen weiter auf das Geschäftsmodell der Abzocke mit Dispozinsen. Das ist ein Skandal und ein Schlag in das Gesicht der Verbraucherinnen und Verbraucher. Mit durchschnittlichen Sätzen von 12,4 Prozent werden in Deutschland europaweit mit die höchsten Dispozinsen verlangt. Teilweise werden doppelt so hohe Zinsen wie in anderen europäischen Ländern fällig. Mit diesen Fakten muss selbst die Bundesregierung eingestehen: Die Abzocke findet ohne jegliche Rechtfertigung statt. Weder sind Dispokredite wie von den Banken stets behauptet mit höherer Ausfallwahrscheinlichkeit als normale Kredite behaftet, noch rechtfertigt ein angeblich hoher Verwaltungsaufwand der Banken diese Mondtarife.

Seit Monaten fordert die SPD-Bundestagsfraktion Konsequenzen der Bundesregierung. Die bestehenden gesetzlichen Regelungen reichen jedenfalls nicht aus. Passiert ist bisher nichts. Unfassbar ist, dass Ministerin Aigner in ihren ersten Stellungnahmen keine der konkreten Handlungsempfehlungen aus der Studie aufgreift. Die Bundesregierung muss endlich Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass die Banken billig geliehenes Geld auch günstig weitergeben.

Copyright 2012 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 810 vom 20. Juli 2012
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Juli 2012