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RHEINLAND-PFALZ/3290: Hohe Konzentration von Mikroplastik in Gewässern bedenklich (Bündnis 90/Die Grünen)


Pressemitteilung der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Rheinland-Pfalz vom 07.11.2014

Hohe Konzentration von Mikroplastik in Gewässern bedenklich



In immer mehr Gewässern, aber auch Tieren, sind Mikrokunststoffe feststellbar. Dies ist das Ergebnis einer Kleinen Anfrage der Landtagfraktion Bündnis90/DIE GRÜNEN. Die Gesundheitsfolgen sind dabei noch unbekannt, allerdings besteht Handlungsbedarf für ein konsequentes Stoffstrommanagement. Hierzu teilt Andreas Hartenfels, umwelt- und naturschutzpolitischer Sprecher der GRÜNEN Landtagsfraktion, mit:

Auch wenn der Erkenntnisstand über die Folgewirkungen noch gering ist: Die Verunreinigung von Gewässern durch Mikroplastik ist bedenklich. An der Nordseeküste werden auf nur 100 Meter Küstenlinie durchschnittlich 712 Abfallteile festgestellt, 368 Kunststoffpartikel befinden sich in einem Kilogramm Strandsediment. Und bei Eissturmvögeln sind bei 95 Prozentder Tiere im Durchschnitt 30 Kunststoffteile im Magen gefunden worden. Somit besteht grundsätzlich die Gefahr, dass Mikroplastik in die Nahrungskette gelangt.

Problematisch ist vor allem die Freisetzung sogenannter Additive bei der Zersetzung von Kunststoffpartikeln. Solche Zusätze wie etwa Weichmacher, Flammschutzmittel oder Farbstoffe werden Kunststoffen beigemischt, um dem Material bestimmte Eigenschaften zu geben. Leider existieren bis heute keine normierten Methoden für die Probenahme und Analyse von Mikroplastik. Angesichts der unklaren Datenlage bei der Analyse und bei unzureichender Kenntnis über Gesundheitsfolgen besteht akuter Handlungsbedarf.

Wir fordern daher die Hersteller beispielsweise von kosmetischen Produkten zu einem freiwilligen Verzicht von Mikro-Kunstsoffen auf. Dies gilt auch für Bekleidungsstücke, etwa aus Fleece. Denn diese synthetischen Stoffe setzen beim Waschgang auch Mikrokunststoffe frei. Um dem Vorsorgeprinzip Rechnung zu tragen, fordern wir zudem ein konsequentes Stoffstrommanagement, soweit ein Verzicht nicht möglich ist. Unabdingbar sind einheitliche Mess- und Untersuchungsprogramme, damit verlässliches Datenmaterial vorliegt.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 7. November 2014
Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Rheinland-Pfalz
Kaiser-Friedrich-Straße 3, 55116 Mainz
Telefon: 06131 / 208 31-30, Fax: 06131 / 208 41-31
Internet: http://www.gruene-fraktion-rlp.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. November 2014