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HAMBURG/3133: Starker Anstieg von Krankenzeiten in Hamburgs Jobcentern (Die Linke)


Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 29. März 2015

Starker Anstieg von Krankenzeiten in Hamburgs Jobcentern


Die Fehlzeitenquote in den Jobcentern team.arbeit.hamburg sind in den letzten beiden Jahren deutlich angestiegen. Dies ergab eine Schriftliche Kleine Anfrage der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. Demnach ist der Krankenstand insgesamt von 8,6 auf 9,4 Prozent gestiegen und liegt damit deutlich höher als in der übrigen Hamburger Verwaltung (8,6 Prozent) bzw. der Bundesagentur für Arbeit (7,01 Prozent).

In manchen Jobcentern hat sich die Fehlzeitenquote in der fraglichen Zeit sogar verdoppelt: Den größten Anstieg gab es an den Standorten St. Pauli/Altstadt, Wilhelmsburg und Jobcenter Nord sowie in der Rechtsstelle. "Erhöhte Ausfallzeiten von Mitarbeitern zeigen in der Regel, dass das Klima in einem Unternehmen oder einer Behörde selbst nicht gesund ist", sagt Inge Hannemann, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linksfraktion. "Jobcenter team.arbeit.hamburg muss dringend auf die Überlastungsanzeigen der Mitarbeiter reagieren und eine nachhaltige Evaluation, gerade an den genannten Standorten, durchführen", sagt Hannemann.

Außerdem fordert sie, genauere Zahlen über die Krankenstände zu ermitteln. Erfasst werden in der Fehlzeitstatisitk bislang nämlich nur die Beschäftigten der Freien und Hansestadt Hamburg, Mitarbeiter/innen mit Fehlzeiten von mehr als sechs Wochen werden gar nicht erst berücksichtigt. "Auch so kann man Krankenstände künstlich herunterrechnen", kritisiert Hannemann.

Die Probleme in den Jobcentern müssten im Sinne der Erwerbslosen dringend angegangen werden, sagt Hannemann: "Der erhöhte Krankenstand gerade in der Rechtsabteilung kann dazu führen, dass Widersprüche nur zeitverzögert bearbeitet werden und dieses damit zu Lasten der Erwerbslosen geht. Gerade an dieser Stelle ist eine zügige Bearbeitung besonders notwendig, um die vielen falschen Entscheidungen durch die Jobcenter zu revidieren", sagt Hannemann im Hinblick darauf, dass rund jeder dritte Widerspruch zugunsten der Kläger/innen entschieden wird.

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Quelle:
Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 29. März 2015
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veröffentlicht im Schattenblick zum 31. März 2015

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