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HAMBURG/2592: Immobilienwirtschaft redet den Wohnungsmarkt günstig (Die Linke)


Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 17. Oktober 2013

Immobilienwirtschaft redet den Wohnungsmarkt günstig



In seiner heutigen Ausgabe berichtet das Hamburger Abendblatt unter Berufung auf eine Untersuchung des Portals Immobilienscout24, "Mieten in Hamburg beginnen zu sinken". "Solche Berichte klingen ja wirklich toll", erklärt Heike Sudmann, wohnungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. "Aber die Untersuchung gibt nicht her, was die Immobilienwirtschaft behauptet. Die katastrophale Situation am Wohnungsmarkt lässt sich nicht schönreden."

So heißt es bereits in der begleitenden Pressemitteilung von Immobilienscout24, dass keine Trendwende zu nachhaltig sinkenden Mieten erkennbar sei, sondern lediglich "eine klassische Seitwärtsbewegung". Weil inzwischen Preisobergrenzen erreicht seien, könnten Wohnungen gar nicht mehr teurer werden. "Dass die Mieten bis zum Anschlag ausgereizt sind, stellt der Immobilienverband Deutschland aber vor allem für das mittlere und obere Preissegment fest", erläutert Heike Sudmann. "Im sogenannten unteren Preissegment können die Mieten also nach wie vor steigen, wenn das Wohnungsangebot so klein bleibt, wie es derzeit ist." Auch Immobilienscout24 spricht hier von einem unveränderten "Nachfrageüberhang". "Hier wie der Vorsitzende des Immobilienverbandes von einer 'stark entspannten Lage' zu sprechen, geht an der Realität der MieterInnen und Wohnungsuchenden meilenweit vorbei", so Sudmann.

Über 30 Prozent der 827.000 Hamburger Erwerbstätigen haben ein monatliches Nettoeinkommen von weniger als 1100 Euro. Dagegen liegt die Durchschnittsmiete für eine 50 Quadratmeter große Wohnung inklusive Nebenkosten ohne Strom im frei finanzierten Wohnungsmarkt bei mindestens 400 bis 500 Euro. "Wohnen ist ein Armutsfaktor geworden", erklärt Heike Sudmann. "Für die Personengruppen, die am dringendsten auf günstige Mieten angewiesen sind, im unteren Preissegment also, verschlimmert sich die Situation durch steigende Mieten und zu wenig Wohnraum weiterhin."

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Quelle:
Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 17. Oktober 2013
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veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Oktober 2013