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HAMBURG/2546: Inklusion - Traue nur der Statistik, die du selbst gefälscht hast? (Die Linke)


Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 27. August 2013

Inklusion: Traue nur der Statistik, die du selbst gefälscht hast?



In seiner heutigen Pressekonferenz warnte Schulsenator Ties Rabe davor, hohe Zahlen überzubewerten. "Damit versucht der Senator aber schlicht wegzureden, dass die Zahl der Schülerinnen und Schüler mit besonderem pädagogischen Förderbedarf stark gestiegen ist", erklärt Dora Heyenn, schulpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. "Denn es ist schlicht falsch wenn Rabe behauptet, nicht die Kinder, sondern der Blick auf die Kinder habe sich verändert." Bereits ein Gespräch mit Lehrkräften in den Schulen würde verdeutlichen, dass die gesellschaftliche Realität sich stark verändert hat, so die Fachabgeordnete: "Nicht die Perspektive hat sich verändert, sondern der Druck auf das schwächste Glied in den Familien: Er nimmt unvermindert zu."

In dem vorgelegten Zwischenbericht der Schuljahre 2011 und 2012 raten die beauftragten Gutachter Prof. Karl Dieter Schuck und Prof. Wulf Rauer davon ab, aus den erhöhten LSE?Zahlen vorschnelle Entscheidungen zu entwickeln. Sie kommen zu dem Schluss, dass die systemische Personalzuweisung der Behörde richtig sei und mittelfristig der Förderschwerpunkt "emotionale und soziale Entwicklung" ganz aus diesem Paket herausgenommen oder durch eine individuelle Ressource ergänzt werden könnte. Langfristig könne auch überlegt werden, die systemische Ressource mit den Fördermitteln für die Lern- und Sprachförderung zu verschmelzen.

"Es ist schon erschütternd, wie Wissenschaftler sich derart vor den Karren einer Behörde spannen lassen", kritisiert Dora Heyenn. "Inklusion kann nur funktionieren, wenn ausreichend Mittel in die Umsetzung gesteckt werden. Ausgabenneutral ist das Projekt Inklusion mit Sicherheit ganz sicher nicht zu schultern." Sie rät Senator Rabe, die Lehrerinnen und Lehrer vor Ort befragen: "Dann wüsste er, welche zusätzlichen Anstrengungen noch unternommen werden müssten, um eine inklusive Bildung in Schulen gewährleisten zu können."

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Quelle:
Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 27. August 2013
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veröffentlicht im Schattenblick zum 29. August 2013