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HAMBURG/1852: Weitere Hürden für Tagesmütter - Hygienevorschriften kontraproduktiv (Die Linke)


Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 9. Januar 2012

Weitere Hürden für Tagesmütter: Hygienevorschriften kontraproduktiv


Die Ankündigung, dass Tagesmütter und -väter im Rahmen einer europäischen Verordnung nun verschärfte Hygiene- und Lebensmittelstandarts einhalten müssen, sorgt für erheblichen Unmut bei den rund 1600 Betroffenen.

"Die Auflagen der Behörden setzen den ohnehin schon erheblich belasteten Tagesmüttern und -vätern nochmals zu. Sich nun täglich mit der Dokumentation von Kühl- und Lagertemperaturen, der Auflistung von Einkäufen und das Tragen von heller Schutzkleidung beim Zubereiten von Mahlzeiten zu beschäftigen ist weder zumutbar, noch sinnvoll.", so Mehmet Yildiz, kinder-, jugend- und familienpolitischer Sprecher der Linksfraktion.

"Die Qualität der Betreuung leidet unter den momentanen Rahmenbedingungen ohnehin. Ganz davon abgesehen, dass die Entlohnung ebenfalls miserabel ist und die Betroffenen oft schon an der Armutsgrenze leben - nun werden sie mit bürokratischen Hürden von der eigentlichen Arbeit abgehalten, nämlich der Betreuung von Kindern. Es kann nicht sein, dass die 25-stündige wöchentliche Betreuung eines Krippenkindes mit teilweise nicht einmal 6 Euro brutto pro Stunde entlohnt wird, von dem neben Verpflegung des Kindes auch noch Kranken- und Rentenversicherungsbeiträge abgeführt werden müssen. Dies ist weder im Sinne der TagespflegerInnen, noch der Eltern und der Kinder."

Yildiz fordert den Senat auf, den betroffenen Tagesmüttern und -vätern konkrete Hilfen anzubieten. "Es reicht nicht aus, dass der Senat nun einige weitere Schulungstermine anbietet, sondern die Arbeit der Tagesmütter und -väter endlich ernsthaft anerkennt und Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität und Bezahlung in Gang setzt."


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Quelle:
Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 9. Januar 2012
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veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Januar 2012