Autofahrer standen im Jahr 2017 in Bayern insgesamt 282.707 Kilometer Stau. Das geht aus der heute veröffentlichten ADAC-Staubilanz hervor. "Nirgendwo in Deutschland wälzen sich so viele Blechlawinen durch das Land wie in Bayern", stellt der SPD-Landtagsfraktionsvorsitzende Markus Rinderspacher fest.

Wörtlich heißt es in der ADAC-Studie: "Die meisten Staus gab es wie in der Vergangenheit in Bayern. Auf den Autobahnen im Freistaat bildeten sich fast ein Viertel aller Staus über zehn Kilometer. Auf Bayern als staureichstes Bundesland folgten in diesem Jahr Niedersachsen mit knapp 22 Prozent und Baden-Württemberg mit 17 Prozent."

Der volkswirtschaftliche Schaden durch staubedingte Verzögerungen in Bayern steigt und steigt und steigt." Das hat bereits eine parlamentarische Anfrage Rinderspachers im Sommer 2017 ergeben. Demzufolge sind die rein bayerischen Staukosten von 82 Millionen Euro in 2013 auf 230 Millionen Euro in 2016 binnen drei Jahren um 180 Prozent gestiegen.

Rinderspacher fordert, Teile des wachsenden Lkw-Verkehrs verstärkt von der Straße auf die Schiene zu bewegen und die unterschiedlichen Verkehrsträger mit dem Ausbau von Gleisanschlüssen, Umschlaganlagen und Güterverkehrszentren besser miteinander zu kombinieren. "Die Staatsregierung behandelt den Schienenverkehr stiefmütterlich", kritisiert Rinderspacher, "die Folge sind Staus ohne Ende."

Auf neuralgischen Streckenabschnitten fordert er den Ausbau intelligenter Verkehrsbeeinflussungsanlagen einschließlich temporärer Standstreifennutzung, "damit der Verkehrsfluss stabil und die Leistungsfähigkeit auch bei erhöhtem Verkehrsaufkommen aufrechterhalten bleibt".

Die Prognose für den Schwerlastverkehr auf bayerischen Straßen zeigt einen deutlich überproportionalen Anstieg von 2007 bis 2025 um 40,1 Prozent. Dies entspricht einem durchschnittlichen Wachstum von 1,9 Prozent pro Jahr, wie aus der Verkehrsprognose 2025 als Grundlage für den Gesamtverkehrsplan Bayern hervorgeht.

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