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BAYERN/4006: Behandlung psychisch kranker Menschen in Bayern verbessern (SPD)


Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 07.04.2014

Behandlung psychisch kranker Menschen in Bayern verbessern

SPD-Interpellation wird morgen im Plenum debattiert - Gesundheitspolitikerin Sonnenholzner: Staatsregierung brauchte 15 Monate für die Beantwortung der großen Anfrage und kann dennoch kaum belastbare Fakten vorlegen



Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Kathrin Sonnenholzner, hält die psychiatrische Versorgung in Bayern für stark verbesserungsbedürftig. Nach Auswertung der 288 Antworten der Staatsregierung auf eine Interpellation der SPD fordert die Gesundheitspolitikerin zunächst eine wissenschaftliche Aufarbeitung im Rahmen einer psychiatrischen Versorgungsforschung. Sonnenholzner: "Leider hat die Staatsregierung auch in 15 Monaten Bearbeitungszeit keine befriedigenden Antworten über den Stand der Versorgung von psychisch kranken Menschen in Bayern liefern können. Wir stehen also ganz am Anfang und müssen daher zunächst einmal aussagefähige Daten und Fakten ermitteln.

So ist die Zahl der Psychiater, Nervenärzte und Psychotherapeuten in den Landkreisen und kreisfreien Städten Bayerns unterschiedlich hoch. Die Staatsregierung kann keine Aussagen über die Wartezeit von Patienten auf einen Termin machen und auch keine Prognosen über den zukünftigen Bedarf an diesen Fachärzten in den einzelnen Regionen treffen. Problematisch ist dies vor allem im Hinblick auf die Kinder- und Jugendpsychiatrie. Hier räumt die Staatsregierung in ihrer Antwort eine deutliche Zunahme der Verhaltensstörungen im Kindes- und Jugendalter ein, darunter besonders von Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Sonnenholzner vermisst allerdings eine Bewertung der Behandlungsmöglichkeiten für diese jungen Menschen.

Eine zunehmend schwierige Situation sieht die SPD-Gesundheitspolitikerin auch auf alte Menschen mit psychiatrischen Leiden zukommen. Denn hier ist wegen der demografischen Entwicklung ganz sicher mit einer Zunahme zu rechnen. "Immer mehr Menschen leben alleine und sind bei einer Demenzerkrankung auf fremde Hilfe angewiesen", erklärt Sonnenholzner.

Die Interpellation "Entwicklung der ambulanten, teilstationären und stationären Versorgung psychisch erkrankter, seelisch behinderter und suchtkranker Menschen in Bayern" wird morgen, 8. April, gegen 15.30 Uhr in der Plenarsitzung des Bayerischen Landtags behandelt. Sie wurde im Oktober 2012 eingereicht. Sonnenholzner drängt zum Handeln: "Der Unwille der Staatsregierung, Fakten zur Situation der Psychiatrie zu beschaffen und daraus Schlüsse zu ziehen, ist beschämend. Menschen mit einer psychischen Krankheit brauchen eine Behandlung wie alle anderen Patienten auch. Sie haben ein Recht darauf!"

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Quelle:
Pressestelle der BayernSPD-Landtagsfraktion
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veröffentlicht im Schattenblick zum 9. April 2014