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BAYERN/3135: Maßnahmenkatalog zur Behebung des Personalnotstandes in Kindertageseinrichtungen (SPD)


Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 13.11.2012

U3-Ausbau: SPD fordert Maßnahmenkatalog zur Behebung des Personalnotstandes in Kindertageseinrichtungen

Sozialexperte Hans-Ulrich Pfaffmann: Die Erfüllung des Rechtsanspruchs wird vor allem an zu wenig Personal scheitern!



In einem Dringlichkeitsantrag fordert die BayernSPD-Landtagsfraktion die Staatsregierung in der heutigen Plenarsitzung (14.11.2012) dazu auf, unverzüglich einen Maßnahmenkatalog zur Behebung des Personalnotstandes in Kindertageseinrichtungen vorzulegen und umzusetzen. "Die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes haben klar gezeigt, dass der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder unter drei Jahren ab August 2013 auf einen Betreuungsplatz für Kinder unter drei Jahren ab August 2013 nur schwer zu realisieren ist. Ich weiß nicht, was noch geschehen muss, um die Staatsregierung endlich wachzurütteln und zum Handeln zu bewegen", so der sozialpolitische Sprecher der Landtagsfraktion, Hans-Ulrich Pfaffmann. Es reiche nicht aus, den U3-Ausbau durch eine staatliche Investitionskostenförderung voranzutreiben. "Das ganze Geld wird nichts nutzen, wenn kein Personal da ist, das sich vernünftig um die Kinder kümmern kann", erklärt der Münchner Abgeordnete.

Im kommenden Jahr werden rund 3.400 Erzieher und Erzieherinnen in Bayern fehlen, wie die Bertelsmann-Stiftung im aktuellen "Ländermonitor Frühkindliche Bildung" prognostiziert. "Das Problem des Erziehermangels ist nicht neu. Aber es stellt sich jetzt natürlich verschärft", so Pfaffmann. "Es ist wirklich allerhöchste Zeit, dem Personalnotstand zielgerichtet und entschlossen entgegenzuwirken." Die Staatsregierung sei in diesem Bereich seit Jahren untätig. "Auch bei der Novellierung des BayKiBiG hat die Staatsregierung die Chance verpasst, die Rahmenbedingungen für die Arbeit von ErzieherInnen zu verbessern und somit die Attraktivität des Berufes zu erhöhen", kritisiert der SPD-Sozialexperte.

Konkret soll die Attraktivität des Erzieherberufs durch folgende Maßnahmen erhöht werden:

• Verbesserung der Rahmenbedingungen für das pädagogische Personal durch eine Berücksichtigung von Verfügungszeiten für Vorbereitung, Weiterbildung, Teamgespräche, Verwaltungstätigkeiten etc. bei der Berechnung des, Teamgespräche, Verwaltungstätigkeiten etc. bei der Berechnung des Anstellungsschlüssels

• Gewährung einer angemessenen Bezahlung über den Abschluss eines Branchentarifvertrags für ErzieherInnen, der gemeinsam mit Gewerkschaften sowie kommunalen und freien Trägern erarbeitet wird

• Koppelung der staatlichen Förderung von Kindertageseinrichtungen an die Einhaltung der im neuen Tarifvertrag festgesetzten Standards

• Verbesserung des Mindestanstellungsschlüssels beginnend bei 1:10,0

• Kostenfreiheit der Ausbildung

• Reform der Ausbildung ohne Qualitätsverlust durch eine Verkürzung des sozialpädagogischen Praktikums auf ein Jahr und neue Übergangsregelungen für eine akademische Ausbildung.

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Quelle:
Pressestelle der BayernSPD-Landtagsfraktion
Bayerischer Landtag
Maximilianeum, 81627 München
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Internet: www.spd-landtag.de, www.bayern.landtag.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. November 2012