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BAYERN/3089: SPD fordert einen echten Qualitätsschub in der Kinderbildung und -betreuung (SPD)


Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 16.10.2012

SPD fordert einen echten Qualitätsschub in der Kinderbildung und -betreuung

Sozialpolitischer Sprecher Hans-Ulrich Pfaffmann: Der gemeinsame Appell von Eltern, Personal, Trägern und Verbänden an die Landtagsabgeordneten, das BayKiBiG nachzubessern, muss endlich auch die Staatsregierung wachrütteln!



Der SPD-Sozialexperte Hans-Ulrich Pfaffmann fordert die Staatsregierung auf, den Aufruf von Eltern, Erzieherinnen, Trägern und Verbänden, der heute (16.10.2012) im Anschluss an die Anhörung im Sozialausschuss zur BayKiBiG-Novelle an Landtagspräsidentin Barbara Stamm überreicht wird, ernst zu nehmen und endlich für eine echte Qualitätsverbesserung in der frühkindlichen Bildung und Betreuung zu sorgen. Rund 53.500 Personen haben den Appell an die Abgeordneten im Bayerischen Landtag für "Mehr Qualität für Kinder in Kitas: Jetzt!" unterzeichnet.

Die Unterschriftenaktion wurde von der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege initiiert und fand Unterstützung bei einem breiten Aktionsbündnis von Verbänden. "Die Staatsregierung kann nicht mehr die Augen davor verschließen, dass ihr Gesetzentwurf völlig unzureichend ist und an den tatsächlichen Bedürfnissen der Kinder, Eltern und des Personals in Kindertageseinrichtungen komplett vorbeigeht", so Pfaffmann. "Ein Qualitätsschub in der Kinderbildung und -betreuung ist dringend notwendig. Frau Haderthauer muss endlich eingestehen, dass ihr Gesetzentwurf nur ein paar Schönheitsreparaturen beinhaltet, aber weit davon entfernt ist, einen 'Qualitätsschub' auszulösen."

Die konkreten Forderungen der Eltern, des Personals und der Verbände decken sich mit den Positionen der SPD-Landtagsfraktion, die in Form eines Änderungsantrags bereits in den Landtag eingebracht wurden:

- Mehr Personal für die Bildung, Erziehung und Betreuung der Kinder unter drei Jahren über eine Erhöhung des Gewichtungsfaktors von 2,0 auf 3,0.

- Eine realistische und nachvollziehbare Berechnung und Planung der notwendigen Finanzmittel durch den Freistaat für die Verbesserung des Mindestanstellungsschlüssels.

- Eine unbürokratische Zuerkennung und Inanspruchnahme des Gewichtungsfaktors für beeinträchtigte oder von Beeinträchtigung bedrohte Kinder.

"Eine Umsetzung dieser Forderungen würde zu mehr Qualität in der Kinderbildung und -betreuung führen", so die Einschätzung des SPD-Sozialexperten. "Allerdings sind weitere Maßnahmen erforderlich wie beispielsweise eine Erhöhung des Gewichtungsfaktors für beeinträchtigte oder von Beeinträchtigung bedrohte Kinder, ein neuer Gewichtungsfaktor für Kinder mit erhöhten Risiken und eine weitere Senkung des Mindestanstellungsschlüssels beginnend mit 1:10,0."

Angesichts des Fachkräftemangels sei aber insbesondere ein Gesamtkonzept zur Gewinnung von Erziehern und Erzieherinnen notwendig. "Wir werden nur mehr junge Menschen dazu bewegen, sich für diesen Beruf zu entscheiden, wenn wir die Attraktivität des Berufsbildes erhöhen." Dies könne über eine angemessene Bezahlung, bessere Rahmenbedingungen wie zum Beispiel die Berücksichtigung von Verfügungszeiten bei der Berechnung des Mindestanstellungsschlüssels und eine Reform der Ausbildung erreicht werden. "Ich hoffe, dass die berechtigten Forderungen von über 50.000 Eltern und Erzieherinnen bei der Staatsregierung Gehör finden und schlussendlich ein neues Bayerisches Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz beschlossen wird, das für beste Bildung und Betreuung für die Kinder sorgt", so Pfaffmann.

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Quelle:
Pressestelle der BayernSPD-Landtagsfraktion
Bayerischer Landtag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Oktober 2012