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EUROPA/1440: Tsipras sollte Reformen umsetzen, statt nach Russland zu fahren


fdk - freie demokratische korrespondenz 294/2015 - 18. Juni 2015

LAMBSDORFF: Tsipras sollte Reformen umsetzen, statt nach Russland zu fahren


Berlin. Zur Reise des griechischen Premierministers Tsipras nach Russland erklärt der Vizepräsident des Europäischen Parlaments und Vorsitzende der FDP im Europäischen Parlament FDP-Präsidiumsmitglied ALEXANDER GRAF LAMBSDORFF:

"Anstatt zu Putin nach Russland zu fahren, sollte Tsipras lieber zu Hause Reformen in die Tat umsetzen. Doch die griechische Regierung pokert weiter. Das funktioniert auch, weil die Bundesregierung weiterhin auf Kuschelkurs ist. Die Regierungserklärung der Bundeskanzlerin hat dies leider wieder einmal gezeigt. Anstatt ein Ultimatum zu setzen, spielt die Kanzlerin weiter auf Zeit. Natürlich bleibt ein Grexit politisch und ökonomisch hoch riskant. Aber im Vergleich zur ungleich instabileren Lage des Jahres 2010 und dank des Europäischen Stabilisierungsmechanismus wäre ein Austritt Griechenlands aus der Eurozone beherrschbar. Auch der Internationale Währungsfonds hat dies bestätigt. Gefährlicher wäre stattdessen ein falsches Entgegenkommen gegenüber einer linkspopulistischen Regierung - denn damit wird der Euro weich und die Schaffung einer Stabilitätskultur in der Eurozone unmöglich gemacht. Die größte Gefahr ist heute nicht mehr ein Grexit, sondern der Verbleib eines Landes in der Währungsunion unter den falschen Bedingungen."

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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Juni 2015

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