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BUNDESTAG/3501: Heute im Bundestag Nr. 506 - 07.11.2012


Deutscher Bundestag
hib - heute im bundestag Nr. 506
Neues aus Ausschüssen und aktuelle parlamentarische Initiativen

Mittwoch, 7. November 2012 Redaktionsschluss: 18:25 Uhr

1. Internet bietet großes Potenzial für Tourismus
2. CDU/CSU, SPD, FDP und Grüne fordern Weiterentwicklung der EU-Nachhaltigkeitsstrategie



1. Internet bietet großes Potenzial für Tourismus

Ausschuss für Tourismus/Expertengespräch

Berlin: (hib/JBB) Die Auswirkungen der zunehmenden Digitalisierung und die Verbreitung des Internets auf die Tourismuswirtschaft war am Mittwoch, 7. November, Thema im Tourismusausschuss. Das Internet bietet dabei enorme Potentiale für den Wirtschaftszweig, stellten die eingeladenen Experten fest. So würden inzwischen 20 Prozent der Kunden ihren Urlaub im Internet buchen. Laut Dirk Föste von RUF Jugendreisen sei diese Zahl sogar noch zu wenig. Insgesamt würden "an die 50 Prozent" der Buchungen "unter Zuhilfenahme des Internets" getätigt. Die unterschiedliche Altersstruktur der Kunden zeige sich hier jedoch deutlich, da das Informations- und Buchungsverhalten der unter 30-Jährigen stark durch das Internet geprägt sei, anders sei als älterer Bevölkerungsgruppen. Prof. Dr. Adrian Freiherr von Dörnberg von der Fachhochschule Worms erklärte, welche Auswirkungen die Digitalisierung auf die Tourismuswirtschaft hat. So käme es zu einer stetigen Verlagerung von Tätigkeiten auf den Verbraucher, zu Beispiel durch das Ausdrucken von Tickets, und zu einer Kompetenzverlagerung hin zum Kunden. Gleichzeitig jedoch sei eine "Renaissance der Reisebüros" zu erkennen, die als "Lotsen" bei der Auswahl der Angebote fungierten. Carsten Fischer von der Allianz selbstständiger Reiseunternehmen (asr) wies darauf hin, dass gerade mittelständische Reisebüros hingegen immer noch wenig online tätig seien. Für die Vermarktung von Tourismusregionen biete das Internet noch Chancen, sagte Tino Richter vom Tourismusverband Sächsische Schweiz. Wenige Anbieter hätte allerdings die nötige technische Ausrüstung. Hier gebe es einen Auftrag, dies als Region voranzutreiben. Cornelia Tausch, Leiterin des Fachbereichs Wirtschaft und Internationales der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbz), wies auf die teilweise komplizierten Verbraucherschutzregelungen hin. Hier gebe es eine "unübersichtliche Situation". Benjamin Buhl von Netzvitamine GmbH erwartet zunehmende Datenmengen in der Kommunikation zwischen Anbietern und Kunden. Der Tourismus in seiner aktuellen Form komme mit den jetzigen Strukturen "nicht hinterher". Ein Vertreter der CDU/CSU-Fraktion erkundigte sich danach, was mit Unternehmen passiere, die sich nicht den Entwicklungen gerade im Bereich der sozialen Medien stellten. Die SPD-Fraktion fragte, ob die Experten Handlungsbedarf für das Phänomen des "domain-grabbing" sehen. Ein Vertreter der Fraktion Die Linke wollte wissen, woran sich die Höhe der Anzahlungen für Reisen orientiere, während sich die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen danach erkundigte, ob durch soziale Netzwerke wie "Couchsurfing" Gefahren für Beherbergungsbetriebe entstünden.

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2. CDU/CSU, SPD, FDP und Grüne fordern Weiterentwicklung der EU-Nachhaltigkeitsstrategie

Europa/Antrag

Berlin: (hib/AS) Die Bundesregierung soll sich in Brüssel für eine Weiterentwicklung der EU-Nachhaltigkeitsstrategie einsetzen. Das fordern die Fraktionen von CDU/CSU, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen in einem gemeinsamen Antrag (17/11329). Hintergrund ist, dass die bisherige EU-Nachhaltigkeitsstrategie nach Auffassung der Europäischen Kommission in der EU-Strategie 2020 aufgegangen sei. Nach Meinung des Bundestages bietet die Nachhaltigkeitsstrategie einen wichtigen Rahmen für weitere EU-Strategien mit konkreten Zielen. Die Abgeordneten argumentieren zudem dahingehend, dass die EU-Nachhaltigkeitsstrategie eine wichtige Grundlage für nationale, aber auch weltweite Nachhaltigkeitsziele darstelle. Die Fraktionen begrüßen daher, dass sich der EU-Umweltministerrat am 25. Oktober dafür ausgesprochen hat, die EU-Nachhaltigkeitsstrategie weiter fortzuführen. Dabei sollten die Ziele und Eurostat-Indikatoren zwischen der EU und den Mitgliedstaaten stärker abgestimmt werden, heißt es in dem Antrag weiter.

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Quelle:
Heute im Bundestag Nr. 506 - 7. November 2012 - 18:25 Uhr
Herausgeber: Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. November 2012