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EUROPA/1649: Spitzenduo für die Europawahl 2019


DIE LINKE - Presseerklärung vom 24. September 2018

Spitzenduo für die Europawahl 2019


Die Vorsitzenden der Partei DIE LINKE, Katja Kipping und Bernd Riexinger, haben heute Özlem Alev Demirel (34) aus Nordrhein-Westfalen und Martin Schirdewan (43) aus Berlin als Spitzen-Duo für die Europawahl vorgeschlagen. Der Geschäftsführende Parteivorstand unterstützte den Vorschlag. Katja Kipping und Bernd Riexinger dazu:

Es gibt in der LINKEN viele engagierte Europapolitiker_innen, darum ist uns die Auswahl schwer gefallen. Dabei war uns wichtig, dass die Breite der Partei angedeutet wird. Özlem und Martin verbindet ihre klare Haltung: für ein anderes Europa, das nicht den Rechten überlassen werden darf. Sie wenden sich gegen Abschottung und Ausgrenzung und stehen für eine Europapolitik, die Menschen nicht aufgrund von Hautfarbe, Nationalität oder Geschlecht gegeneinander ausspielt und die Steuerhinterziehung, Lohndumping und Austeritätspolitik den Kampf ansagt.

Europa, das sind die Vielen, die gemeinsam für Abrüstung und fairen Handel, für Klimaschutz und Demokratie auf den Straßen, in Gewerkschaften, in Vereinen und Parlamenten aktiv sind. Es sind vor allem junge Menschen aus Ost- und Westdeutschland, die der autoritären Rechten ein internationalistisches, freiheitliches und demokratisches Europa entgegensetzen. Özlem Alev Demirel und Martin Schirdewan sind ein überzeugendes Spitzenduo, da sie nicht nur ein hohes Maß an Kompetenz und politischer Erfahrung mitbringen, sondern auch ökologischen Weitblick, europäische Weltsicht und eine ordentliche Portion Widerständigkeit. Das macht linke Europapolitik aus.

Özlem Alev Demirel kam 1989 als Fünfjährige nach Deutschland, ihre Familie ist alevitisch und links geprägt und musste deshalb aus der Türkei fliehen. Özlem war bei der vergangenen Landtagswahl Spitzenkandidatin der LINKEN in NRW. Özlem saß bereits von 2010 bis 2012 für DIE LINKE im Landtag in Düsseldorf und war mit damals 27 Jahren ab 2011 die jüngste Parlamentarische Geschäftsführerin der Republik. Von 2012 bis 2014 war Özlem Bundesvorsitzende der DIDF (Föderation Demokratischer Arbeitervereine) einer MigrantInnen-Selbstorganisation, die sich für das Zusammenleben zwischen Menschen unterschiedlicher Herkünfte einsetzt und den Kampf für gleiche politische sowie soziale Rechte in den Fokus stellt. Özlem ist derzeit Gewerkschaftssekretärin bei der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. Sie arbeitete in verschiedenen Bündnissen gegen rechts und Krieg und für soziale Forderungen mit.

Martin Schirdewan ist gebürtiger Berliner, seine politische Heimat ist Thüringen. Der 43jährige, dessen Großvater als Kommunist elf Jahre in den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Flossenbürg gefangen gehalten wurde, hat sich von früher Jugend an dem antifaschistischen Engagement verschrieben. Seit 2011 ist er Redaktionsmitglied der Zeitschrift antifa. Magazin für antifaschistische Politik und Kultur der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN).

Seit 2017 ist er Mitglied des Europäischen Parlaments und dort zuständig für Wirtschafts-, Steuer- und Finanzpolitik. Eine Banken - und Kapitalmarktunion, die weder krisenfest ist, noch nachhaltiges Wirtschaften befördert hat, brauchen wir nicht. Im Zweifel haftet doch wieder die öffentliche Hand. Wir brauchen eine europäische Investitionsoffensive in die Zukunft, mit der Jobs geschaffen werden, das Steueraufkommen wächst und die Sozialsysteme krisenfest und zukunftssicher ausgebaut werden. Martin hat durch seinen Kampf an der Seite der Siemens-Mitarbeiter_innen, seine Aufdeckung der Steuerzahlpraxis von Apple in Europa und durch seinen Besuch auf Lesbos, wo er sich vor Ort über die Situation Geflüchteter und die Arbeit der Helfenden informiert hat, vielschichtig und eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass linke Politik für ihn nur im Zusammenspiel mit Gewerkschaften und sozialen Bewegungen und NGOs funktioniert. Das sind klare Standpunkte und Positionen, die unsere Partei widerspiegeln und deswegen freuen wir uns, dass er sich den kommenden Herausforderungen stellen will.

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Quelle:
Partei DIE LINKE - Pressemitteilung vom 24. September 2018
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. September 2018

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