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EUROPA/1646: Sächsischer Europaabgeordneter sieht Orbán als Vorbild


DIE LINKE - Presseerklärung vom 13. September 2018

Sächsischer Europaabgeordneter sieht Orbán als Vorbild. LINKE fordert Rücktritt Winklers vom Vorsitz des Sächsischen Fußballverbands


LINKE fordert Rücktritt Winklers vom Vorsitz des Sächsischen Fußballverbands

Das Europaparlament fordert mehrheitlich die Einleitung eines Rechtsstaatsverfahren nach Artikel 7 gegen den EU-Mitgliedstaat Ungarn. Der sächsische Europaabgeordnete Hermann Winkler (CDU), der auch Präsident des Sächsischen Fußballverbands ist, äußerte sich parallel dazu lobend über den ungarischen Premierminister Viktor Orbán und nahm dessen Entscheidung, sich den Grundwerten der Humanität und der Demokratie zu verweigern, in Schutz.

Dazu Cornelia Ernst, Sprecherin der Delegation DIE LINKE. im Europaparlament "Ich begrüße dass eine Mehrheit der Europaabgeordneten für ein Rechtsstaatsverfahren gegen Orbáns Regierung ausspricht. Viktor Orbán ist sich für keine Überschreitung roter Linien zu schade. Ihm ist kein rechtlicher Grundsatz heilig. Jemand, der wie Orbán stattdessen einfach nur provozieren und spalten möchte, sollte zur ausdrücklichen Einhaltung verbriefter Grundrechte gedrängt werden können. Der ungarische Ministerpräsident verfolgt damit kein politisches Wertesystem oder irgendeine Ideologie. Seine Strategie heißt schlicht: ?Orbán first?. Mit wem er sich zum Voranbringen dieser Doktrin verbrüdert; wen er dafür verbrämen, diskriminieren, beleidigen und ausgrenzen muss, ist ihm herzlich egal. Heute sind es Roma und muslimische Geflüchtete, morgen die jüdische Gemeinde und Behinderte. Das macht diesen Mann, der dabei eine ganze Gesellschaft nachhaltig vergiftet und gegeneinander aufhetzt, so gefährlich. Die EU ist dafür nur sein Propaganda-Instrument und deren Spaltung bloßer Kollateralschaden seiner Hetze."

Die sportpolitische Sprecherin beim Parteivorstand der Partei DIE LINKE, Marika Tändler-Walenta: "Dass sich der Präsident des sächsischen Fußballverbands Hermann Winkler nun im Europaparlament mit Viktor Orbán präsentiert und die Politik der Fidez-Partei auf seinem öffentlichen Facebookprofil als vorbildhaft für andere Parteien beschreibt, ist nicht zu akzeptieren und auch nicht mehr zu tolerieren. Nicht zuletzt war es in Chemnitz eine rechte Fußballgruppierung, die zu der Versammlung aufgerufen hatte, aus denen heraus Hetzjagden gegen Menschen erfolgten. Fußballsport lebt von Integration und Weltoffenheit und wäre ohne Migration nicht denkbar. Von einem Präsidenten des sächsischen Fußballverbands erwarte ich, dass er ein Vorbild für Integration und gegen Rassismus ist. Herman Winkler sollte sofort von seinem Amt als Präsident des Sächsischen Fußballverbands zurücktreten."

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Quelle:
Partei DIE LINKE - Pressemitteilung vom 13. September 2018
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veröffentlicht im Schattenblick zum 14. September 2018

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