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VERKEHR/361: Stuttgart 21 - Ein sinkendes Schiff... Eine starke Bewegung


Presseerklärung - DIE LINKE. im Bundestag vom 7. Dezember 2014

Sabine Leidig: Ein sinkendes Schiff - Eine starke Bewegung



"Bahnchef Grube behauptete dieser Tage in einem Interview: 'Bei Stuttgart 21 verläuft alles nach Plan'. Dabei ist das Gegenteil der Fall: wichtige Planfeststellungsabschnitte sind nicht genehmigt, ebenso wenig das Brandschutzkonzept, es ist ungeklärt, wer die gewaltigen Zusatzkosten trägt und organisatorisch-technische Desaster zeichnen sich ab", erklärt Sabine Leidig, verkehrspolitische Sprecherin der LINKEN im Bundestag, anlässlich der 250. Montagsdemo, die am 8. Dezember in Stuttgart stattfindet. Leidig weiter:

"Vor wenigen Tagen warf Stephan Penn, der technische Geschäftsführer, von 'Stuttgart21' die Brocken hin. Damit wächst die Liste der verantwortlichen Leiter des Projektes, die sich abwenden und vorzeitig gehen: 2011 setzte sich Hany Azer, der Gesamtprojektleiter ab. Im Oktober 2014 sagte Matthias-Walter Schmidt, der Leiter Zentrale Baulogistik '... und tschüss!'. Im November 2014 meldet sich Gerd Maitschke, der Projektleiter Tiefbahnhof, ab. Wolfgang Dietrich, der S21-Projektsprecher kündigte vor wenigen Wochen an, ab Januar 2015 nicht mehr zur Verfügung stehen. Doch die DB hält weiter an dem Projekt fest.

Auch gegen diese 'Augen-zu-und-durch'-Haltung stehen jeden Montag Hunderte oder Tausende auf der Straße, ich war mehrfach dabei. Nirgendwo sonst in unserem Land erlebt man den Gegensatz wie hier: auf der einen Seite die unglaubliche Zerstörung, die ich bei der Einfahrt in den Stuttgarter Trümmerbahnhof links der Gleisanlage und auf dem Weg durch die Bretterverschläge zum Rest des Bonatzbaus sehe; auf der anderen Seite aber diese schöpferisch-kreative Bewegung, die die demokratische Kultur so voran gebracht hat.

Meine Bilanz zum Jubiläum: Die Macher verlassen das sinkende Schiff. Die Protestbewegung bleibt. Meine Gratulation an diese starke, beeindruckende Bewegung!

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 7. Dezember 2014
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Dezember 2014