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SOZIALES/2471: Genitalverstümmelung ist schwere Menschenrechtsverletzung


DIE LINKE - Presseerklärung vom 24. November 2017

Genitalverstümmelung ist schwere Menschenrechtsverletzung


Zum Internationalen Tag der Ächtung der Gewalt gegen Frauen und Mädchen lautet die diesjährige Kampagne von Terres des Femmes: "Mädchen schützen! Weibliche Genitalverstümmelung gemeinsam überwinden". Die Vorsitzende der Partei DIE LINKE, Katja Kipping, erklärt dazu:

"Weibliche Genitalverstümmelung ist eine schwere Menschenrechtsverletzung. Diese brutale Praxis stellt einen Verstoß gegen das Recht auf die körperliche und psychische Unversehrtheit von Mädchen und Frauen dar. Jedes Jahr werden aber immer noch weltweit etwa drei Millionen Mädchen und junge Frauen verstümmelt. Das bedeutet für viele nicht nur lebenslange Schmerzen und Beschwerden, sondern ist auch ein religiös begründeter Akt, der Frauen die Möglichkeit sexueller Freude nimmt und sie patriarchaler Gewalt unterwirft. Seit Juni 2013 ist weibliche Genitalverstümmelung in Deutschland ein eigener Straftatbestand und wird mit Freiheitsstrafen zwischen einem und 15 Jahren geahndet. Trotz der Strafbarkeit dieser unmenschlichen Praxis sind in Deutschland bis zu 58.000 Mädchen und junge Frauen gefährdet, Opfer von Genitalverstümmelung zu werden.

Deshalb fordert DIE LINKE:

Aufnahme der weiblichen Genitalverstümmelung in den Katalog der Auslandsstraftaten, um sogenannte Ferienbeschneidungen strafrechtlich verfolgen zu können.

Die Aufnahme des Themas Gewalt gegen Frauen und Fragen der Frauengesundheit in die Integrationskurse.

Die Thematisierung weiblicher Genitalverstümmelung in Aus- und Weiterbildung von Medizin und Hebammen, Pädagogik und Erziehungswissenschaft sowie der Polizei und Justiz.

Ein bundesweites Netz von spezialisierten Beratungsstellen und psychosoziale Hilfsangebote für Betroffene, insbesondere für Mädchen.

F.d.R.
Lia Petridou

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Quelle:
Partei DIE LINKE - Pressemitteilung vom 24. November 2017
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. November 2017

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