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SOZIALES/2099: Soziale Krise nicht länger leugnen


Presseerklärung - die Linke im Bundestag vom 27. Mai 2014

Sabine Zimmermann: Soziale Krise nicht länger leugnen



"Deutschland gehe es gut und Deutschland sei gut durch die Krise gekommen, heißt es bei Kanzlerin Angela Merkel. Die Daten des Statistischen Bundesamtes sprechen indes eine andere Sprache. Die soziale Krise findet nicht nur im Süden Europas statt, sie ist mitten unter uns", kommentiert Sabine Zimmermann, Leiterin des Arbeitskreises Soziales, Gesundheit und Rente der Fraktion DIE LINKE, heute veröffentlichte Zahlen des Statistischen Bundesamtes. "Mehr als 17 Millionen Menschen können sich im vermeintlich reichen Deutschland eine Woche Urlaub jenseits der eigenen Wohnung nicht leisten. Jede dritte Person in Deutschland - 27 Millionen Menschen - hat nicht genügend Rücklagen oder Kredit, um unerwartete Ausgaben in Höhe von 940 Euro zu decken. Für fast jeden zehnten Menschen in Deutschland ist die Finanzierung einer vollwertigen Mahlzeit jeden zweiten Tag ein Problem." Zimmermann weiter:

"13 Millionen Menschen in Deutschland gelten als armutsgefährdet. Davon sind etwa 2,5 Millionen Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre. Von diesen Menschen, Niedriglöhner, Erwerbslose, Rentner, können drei Viertel keine unerwarteten Ausgaben eigenständig bewältigen, über die Hälfte kann keine Woche Urlaub woanders verbringen, und jede vierte Person kann sich nicht vollwertig ernähren. Insbesondere für die Kinder und Jugendlichen stehen diese Zahlen für ein Leben unterhalb eines Mindestmaßes an Standards, die für ein reiches Deutschland normal sein müssten.

DIE LINKE fordert, dass die soziale Krise in Deutschland nicht länger geleugnet wird. Es ist höchste Zeit für einen grundlegenden politischen Kurswechsel: Umverteilung von oben nach unten, existenzsichernde Löhne, das heißt mindestens zehn Euro pro Stunde, und die Überwindung von Hartz IV durch eine armutsfeste und sanktionsfreie Mindestsicherung. Das Land ist reich. Die Ressourcen müssen nur gerecht verteilt werden."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 27. Mai 2014
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Mai 2014