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GESUNDHEIT/819: Terminvergabestellen lösen nicht das Problem der Zwei-Klassen-Medizin


Presseerklärung - die Linke im Bundestag vom 18. Juli 2014

Harald Weinberg: Terminvergabestellen lösen nicht das Problem der Zwei- Klassen-Medizin



"Gröhes Rezept, Terminvergabestellen gegen die Zwei-Klassen-Medizin zu verordnen, ist ein Treppenwitz - zumal der Gesundheitsminister vorsichtshalber für privat Versicherte und ihre Behandler die Beruhigungspille bereithält, dass für sie keine Verschlechterungen zu befürchten seien", erklärt Harald Weinberg, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, mit Blick auf aktuelle Meldungen über eine Termingarantie für Kassenpatienten. "Die Behandlung von privat Versicherten ist für Ärztinnen und Ärzte lukrativer als die von gesetzlich Versicherten. Es wundert also nicht, dass gesetzlich Versicherte immer hintanstehen müssen. Daran werden auch Termin-Servicestellen nichts ändern" Harald Weinberg weiter:

"Der Anreiz, Privatpatienten zu bevorzugen, steckt in der Zwei-Klassen-Medizin. Ärztinnen und Ärzte können für die gleiche Arbeit bei privat Versicherten im Schnitt mehr als das Doppelte abrechnen. Dies geht auch aus unserer Kleinen Anfrage (BT-Drucksache 18/2050) hervor, die aufdeckt, dass die PKV mindestens doppelt so viel Ressourcen für die ärztliche Behandlung ihrer Versicherten braucht wie die GKV. Und das, obwohl Privatversicherte im Durchschnitt gesünder sind. Es ist Zeit, das unsolidarische Nebeneinander zweier Krankenversicherungssysteme zu beenden und eine solidarische Bürgerinnen- und Bürgerversicherung einzuführen, damit alle Menschen eine medizinische Versorgung auf hohem Niveau erhalten."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 18. Juli 2014
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Juli 2014