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AUSSEN/1018: Rechte der "Wanderarbeitnehmerinnen" und "Wanderarbeitnehmer" in Katar sichern (A. Groth)


Annette Groth, Menschenrechtspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Bundestag
Pressemitteilung vom 18. Dezember 2013

Rechte der "Wanderarbeitnehmerinnen" und "Wanderarbeitnehmer" in Katar endlich sichern - Zwangsarbeit sofort beenden



Zu den katastrophalen Zuständen für die "Wanderarbeiter" in Katar erklärt die menschenrechtspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Annette Groth:

Die Umstände, unter denen viele ausländische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Katar arbeiten müssen, sind katastrophal und kommen einer "Zwangsarbeit" gleich: Sie werden um Löhne geprellt, müssen in menschenunwürdigen Unterkünften hausen und werden zu überdurchschnittlich langen Arbeitszeiten gezwungen.

Der jüngste Fall von 80 Wanderarbeitern in Katar, der von Amnesty International aufgedeckt wurde, ist ein typisches Beispiel für dieses alltägliche Unrecht. Die Arbeiterinnen und Arbeiter aus Nepal, Sri Lanka, den Philippinen, Nigeria, China und Bangladesch sind seit fast einem halben Jahr nicht bezahlt worden. Gleichzeitig weigert sich die Justiz in Katar, die Betroffenen zu verteidigen. Die Richter am Arbeitsgericht in Doha teilten ihnen mit, dass sie eine Klage nur einreichen könnten, wenn sie die Justizkosten in Höhe von 600 Rial im Voraus bezahlen würden. Dies ist jedoch für Menschen, die seit einem halben Jahr keinerlei Lohn bekommen haben, nicht möglich.

Die Wanderarbeiterinnen und Wanderarbeiter können ihren Familien in den Herkunftsländern keinerlei Hilfen überweisen, was zu einer katastrophalen sozialen Situation auch für die Angehörigen dort führt.

Weiter Annette Groth:

"Ich fordere die Verantwortlichen in Katar auf, endlich zu handeln. Es muss eine unabhängige und vor allem unentgeltliche Beschwerdestelle für ausländische Arbeiterinnen und Arbeiter in Katar geschaffen werden, die gegen Zwangsarbeit, menschenunwürdige Arbeitsbedingungen und Lohnraub vorgehen kann und im Namen der Betroffenen die Arbeitsgerichte anruft. Von der Bundesregierung erwarte ich, dass sie sich gegenüber der Regierung in Katar dafür einsetzt, dass diese menschenverachtenden Zustände sofort beendet werden und verantwortliche Firmen zur Rechenschaft gezogen werden."

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Quelle:
Pressemitteilung vom 18. Dezember 2013
Annette Groth, MdB
Menschenrechtspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Telefon: +49 30 227-77210, Fax: +49 30 227-76207
E-Mail: annette.groth@bundestag.de
Internet: www.linksfraktion.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Dezember 2013