Pressemitteilung der CDU/CSU-Fraktion - 25. Juni 2015
Salafismus-Prävention muss Frauen stärker in den Blick nehmen
Steigende Zahl der ausreisenden Frauen in IS-Gebiete ist besorgniserregend
Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat Zahlen veröffentlicht, nach denen die Zahl der Frauen, die in die vom "Islamischen Staat" besetzten Gebiete gereist sind, auf 100 Personen angestiegen ist. Dazu erklärt die Vorsitzende der Gruppe der Frauen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Karin Maag:
"Die neuen Zahlen zu Frauen, die in die vom sogenannten Islamischen Staat (IS) besetzten Gebiete ausgereist sind, sind besorgniserregend. Mittlerweile ist bekannt, dass die Propaganda des IS sich ausdrücklich und mit Erfolg an weibliche Unterstützer richtet. Das zeigt, dass wir bei der Präventionsarbeit gegen Salafismus Mädchen und Frauen weitaus stärker in den Blick nehmen müssen.
Die IS-Propaganda richtet sich gezielt an Mädchen und Jungen, die sich allein und ausgegrenzt fühlen und nach Orientierung und Gemeinschaft suchen, etwa weil sie Probleme in der Familie oder Schule haben. Genau hier müssen wir ansetzen, diese jungen Menschen frühzeitig erreichen und ihnen eine gute Perspektive in Deutschland bieten. Wichtig ist vor allem, dass sie dazu befähigt werden, sich gegen falsche Ideologien zur Wehr setzen zu können. Dazu gehört zum Beispiel religiöse Bildung im islamischen Religionsunterricht, denn gesicherte Kenntnisse befähigen zum Hinterfragen. Aber auch eine gezielte Informationsoffensive ist notwendig. Die jungen Leute, besonders Mädchen und Frauen, müssen erfahren, was sie in Syrien und dem Irak tatsächlich erwartet: Die Rechte von Frauen werden vom IS mit Füßen getreten."
Hintergrund:
Nach Angaben des Verfassungsschutzes sind inzwischen mindestens 100
Mädchen und Frauen in die Kampfgebiete des sogenannten Islamischen
Staates im Irak und in Syrien gereist. Da diese Zahl nur diejenigen
erfasst, die dem Verfassungsschutz bekannt sind, ist von einer
höheren Dunkelziffer auszugehen. Die Gruppe der Frauen der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat daher bereits Mitte März in einem
Fachgespräch über die Möglichkeiten diskutiert, junge Menschen vor
dem Dschihadismus zu bewahren. Dabei wurde auch erörtert, welche
Rolle weibliche Unterstützer in der Szene spielen und wie sie durch
Präventionsarbeit erreicht werden können.
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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Juni 2015
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