Georg-August-Universität Göttingen - 18.03.2016
Europäisches Riesenteleskop erhält modernsten Spektrografen
Astrophysiker der Universität Göttingen an Planung und Entwicklung beteiligt
(pug) Astrophysiker der Universität Göttingen sind an der Planung und Entwicklung eines modernen Vielkanal-Spektrografen für das europäische Riesenteleskop E-ELT beteiligt. Die Projektpartner - die Europäische Südsternwarte (ESO) und das MOSAIC-Konsortium - haben einen Vertrag über den ersten Schritt, eine so genannte Phase A-Studie, unterzeichnet. In der Phase A wird über das konzeptionelle Design des Instruments entschieden. Das Konsortium umfasst Forschungseinrichtungen aus fünf Ländern sowie sechs weitere assoziierte Partner. Der Spektrograf wird nach seiner Fertigstellung am E-ELT installiert. Das European Extremely Large Telescope wird derzeit in Chile gebaut und mit einem Hauptspiegeldurchmesser von 39 Metern das größte optische Teleskop der Welt.
MOSAIC stellt die weltweit führende Instrumentierung für zahlreiche
Forschungsthemen in der modernen Astrophysik dar, von extrasolaren
Planeten und dem Halo der Milchstraße über räumlich aufgelöste stellare
Populationen in nahen Galaxien bis hin zu den ersten leuchtenden Objekten
im frühen Universum. Beim MOSAIC-Instrument für das E-ELT handelt es sich
um einen Vielkanal-Spektrografen mit hoher räumlicher Auflösung, der dazu
beitragen soll, wichtige Fragen der Astrophysik und Kosmologie zu
beantworten. Mit seiner Hilfe können Wissenschaftler die Entstehung der
ersten Galaxien erforschen und klären, wie sich daraus die heute
beobachteten großen Galaxien wie beispielsweise unsere Milchstraße
bildeten. Sie können die Verteilung von dunkler und normaler Materie auf
großen und kleinen Längenskalen sowie über das ganze Alter des Universums
studieren und der Astrophysik so neue Einblicke in die Physik von Galaxien
jenseits der lokalen Gruppe bieten, das Zentrum der Milchstraße
untersuchen und die Entstehung und Entwicklung von extrasolaren Planeten
studieren.
"MOSAIC ist bereits das zweite Instrument für das E-ELT, das mit Göttinger Beteiligung entwickelt wird", erläutert der lokale Projektleiter Dr. Harald Nicklas vom Institut für Astrophysik der Universität Göttingen. Neben dem Spektrografen sind die Göttinger Astrophysiker an der Entwicklung der "First Light"-Kamera zur Inbetriebnahme des E-ELT beteiligt. "Im nun anstehenden Projekt werden wir die Zusammenarbeit mit unserem Partner, dem Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam, noch intensivieren." Die deutsche Beteiligung an MOSAIC wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Weitere Informationen unter:
http://www.e-elt.nl/index.php?v=mosaic
http://www.astro.physik.uni-goettingen.de
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution77
*
Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Georg-August-Universität Göttingen, Thomas Richter, 18.03.2016
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 22. März 2016
Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang