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MELDUNG/115: Die 62. Lindauer Nobelpreisträgertagung beginnt (idw)


Kuratorium für die Tagungen der Nobelpreisträger in Lindau e.V. - 01.07.2012

Die 62. Lindauer Nobelpreisträgertagung beginnt

• Bettina Gräfin Bernadotte hat die Tagung eröffnet
• 27 Nobelpreisträger und 592 Nachwuchswissenschaftler aus 69 Ländern nehmen teil
• Tony Tan, Präsident von Singapur, und Ferdinand K. Piëch, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Volkswagen AG, sind in den Ehrensenat der Lindauer Stiftung aufgenommen worden
• Bundesministerin Annette Schavan und der Direktor der Nobel-Stiftung, Lars Heikensten, sprachen auf der Eröffnungsfeier



Die 62. Lindauer Nobelpreisträgertagung, der Physik gewidmet, ist heute von Bettina Gräfin Bernadotte, Präsidentin des Kuratoriums für die Tagungen der Nobelpreisträger in Lindau, eröffnet worden. Bis Freitag, den 6. Juli, werden 27 Nobelpreisträger und 592 Nachwuchswissenschaftler aus 69 Ländern die Gelegenheit nutzen, zu lernen, sich inspirieren zu lassen sowie wertvolle neue Kontakte und Netzwerke zu knüpfen. Die zahlreichen Vorträge, Diskussionen, Podiumsdiskussionen und Master Classes während der Tagungswoche stehen im Zeichen des Dialogs zwischen Generationen von Wissenschaftlern. Die Themen der Tagung umfassen die Teilchenphysik, die Kosmologie, sowie Energie-und Klimafragen.

Lars Heikensten, Direktor der Nobel-Stiftung in Stockholm, hielt eine Begrüßungsrede. Die Bundesministerin für Bildung und Forschung Annette Schavan nahm an der Eröffnungsfeier in Begleitung mehrerer Minister und leitender Ministerialbeamter der Carnegie-Gruppe teil richtete ebenfalls Grußworte an das Publikum.

In ihrer Eröffnungsrede, forderte Bettina Gräfin Bernadotte die Teilnehmer dazu auf, sich auf "den Spirit von Lindau" einzulassen, der sich in der "geteilten Begeisterung für die Wissenschaft und dem gemeinsamen Wunsch, die großen Herausforderungen der Welt anzugehen" äußert. "Sie alle werden sich mit Forschungsfragen und Themen von großer Relevanz auseinandersetzen und über Lösungen diskutieren, wie dies seit 1951 bereits Generationen von Laureaten und herausragenden jungen Wissenschaftler getan haben", sagte sie. In ihrer Funktion als Präsidentin des Kuratoriums für die Tagungen der Nobelpreisträger in Lindau brachte Gräfin Bernadotte ihre Dankbarkeit darüber zum Ausdruck, dass sich die Nobelpreisträger für die Ziele und Anliegen der Lindauer Tagungen - ihre "Mission Education" - engagieren, und dankte auch den zahlreichen Partnern und Unterstützern aus der ganzen Welt. "Während wir unserer Linie treu bleiben, entwickelt der Lindauer Dialog fortwährend Dynamik", betonte sie und verwies auf die kontinuierliche Weiterentwicklung des wissenschaftlichen Programms der Tagungen und die verschiedenen Aktivitäten und Projekte, die zusätzlich zu den alljährlichen Tagungen umgesetzt werden, um Wissenschaft und Gesellschaft stärker miteinander zu verbinden. Auch Projekte wie die Ausstellung "Sketches of Sciences", die "Nobel Labs 360 °" und die neue Lindauer Mediathek sind Teil der "Mission Education" des Kuratoriums und der Stiftung.

Zum Zeichen der Wertschätzung für ihren lebenslangen Einsatz für Wissenschaft und Bildung sowie für ihre Unterstützung der Lindauer "Mission Education", hat Wolfgang Schürer, Vize-Präsident des Kuratoriums und Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Lindauer Nobelpreisträgertreffen am Bodensee Dr. Tony Tan, Präsident der Republik Singapur, und Ferdinand K. Piëch, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Volkswagen AG, in den Ehrensenat der Stiftung aufgenommen. "Dr. Tony Tan ist weit über Singapur hinaus ein Vorbild. Seine besondere Hingabe für Wissenschaft und Bildung sowie sein Engagement für soziale und karitative Initiativen haben wertvolle Wirkungen hervorgebracht. Der Lindauer "Mission Education" leistet er dadurch einen großen Dienst, dass er es jungen Wissenschaftlern aus Singapur ermöglicht, an den Lindauer Tagungen teilzunehmen." "Innovation und Exzellenz sind die Markenzeichen des Lebenswerks von Professor Ferdinand K. Piëch. Mit seiner Hingabe für den technischen Fortschritt hat er sogar er die Tradition seiner Familie übertroffen und ein Vermächtnis geschaffen. Er hat Generationen von Ingenieuren inspiriert", so Schürer in den Laudationes.

Prof. Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung und selbst Mitglied des Ehrensenats der Stiftung, nahm an der Eröffnungsfeier in Begleitung mehrerer Ressortminister und leitender Ministerialbeamter der Carnegie-Gruppe teil. Ihr Ministerium zählt zu den wichtigsten Förderern der Lindauer Nobelpreisträgertagungen und ermöglicht den Aufbau der Lindauer Mediathek. Die Mediathek ist eine Schatztruhe wissenschaftlicher Vorträge aus sechs Jahrzehnten Lindauer Tagungen und ein Spiegel der Wissenschaftsgeschichte der vergangenen 100 Jahre. Sie enthält Video- und Audioaufzeichnungen der in Lindau gehaltenen Nobelpreisträger-Vorträge, Hintergrundinformationen, Profile mit kurzen Lebensläufen der Nobelpreisträger und Bilder. Die Mediathek stellt Text und Kontext in Verbindung und hält wertvolle Informationen bereit über die Nobelpreisträger, ihre Arbeit und deren Vermächtnisse. Sämtliche Inhalte der Mediathek mit Bezug auf zwei der großen Themen der diesjährigen Tagung, Kosmologie und Teilchenphysik, wurden miteinander zu Topic-Clustern verlinkt, um die Suche nach Informationen hierzu zu erleichtern.

Nach der offiziellen Eröffnungsfeier wurden die Teilnehmer Tagung auf Einladung der Bundesrepublik Österreich zum Besuch eines Konzerts eines Ensembles der Wiener Philharmoniker gebeten. Der österreichische Bundesminister für Wissenschaft und Forschung, Prof. Dr. Karlheinz Töchterle, und Bettina Gräfin Bernadotte begrüßten das internationale Publikum zu dieser besonderen Darbietung im Lindauer Stadttheater.

Das wissenschaftliche Programm der 62. Lindauer Nobelpreisträgertagung kann in der Lindauer Mediathek verfolgt werden. Es umfasst 26 Vorträge und Diskussionen, sowie 4 Master Classes. An der Podiumsdiskussion über die neuesten Entwicklungen am CERN in Genf nehmen am Mittwoch, den 4. Juli, die Nobelpreisträger David J. Gross, Carlo Rubbia, George F. Smoot und Martinus Veltman teil. Das CERN wird live zugeschaltet. Die zweite Podiumsdiskussion auf der Insel Mainau am Freitag, den 6. Juli, befasst sich mit "Der Zukunft der Energieversorgung und -speicherung" Hieran nehmen die Nobelpreisträger Robert B. Laughlin und Carlo Rubbia, sowie Staatssekretär Dr. Georg Schütte (Bundesministerium für Bildung und Forschung) und Martin Keilhacker von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft teil.


Weiterführende Informationen

Das Programm der 62. Lindauer Nobelpreisträgertagung, Hintergrundinformationen über die teilnehmenden Nobelpreisträger und Zusammenfassungen ihrer Vorträge sind verfügbar in der Lindauer Mediathek. Videos der Vorträge und der Podiumsdiskussionen der Woche vom 1. bis 6. Juli, werden kurz nachdem sie stattgefunden haben in die Mediathek hochgeladen und somit öffentlich verfügbar gemacht: http://www.mediatheque.lindau-nobel.org/#/Meeting?id=284


Die Lindauer Nobelpreisträgertagungen

Seit 1951 führen die Lindauer Nobelpreisträgertagungen alljährlich die angesehensten Wissenschaftler ihrer Zeit mit hervorragenden jungen Wissenschaftlern aus der ganzen Welt zusammen. Der Fokus der Tagungen liegt dabei im regelmäßigen Turnus abwechselnd auf Medizin und Physiologie, der Physik, der Chemie und den Wirtschaftswissenschaften. Für jeweils eine Woche begegnen sich Nobelpreisträger der jeweiligen Disziplin und rund 550 Nachwuchswissenschaftler aus rund 70 Ländern, um voneinander zu lernen, Wissen, Ideen und Erfahrungen auszutauschen, ihre Begeisterung für die Wissenschaft zu teilen und neue wertvolle Kontakte zu knüpfen. Die jungen Teilnehmer haben ein mehrstufiges internationales Auswahlverfahren durchlaufen. Sie stehen am Anfang ihrer Karrieren und streben nach Höchstleistungen in ihren Fachgebieten. Vorträge, Diskussionen, Podiumsdiskussionen und Master Classes machen den Großteil des Programms der Tagungen aus. Doch die Lindauer Nobelpreisträgertagungen lassen ihren Teilnehmern bewusst Raum für Inspiration und Reflexion, für persönliche Begegnungen und intensive Gespräche - darin unterscheiden sie sich von üblichen wissenschaftlichen Konferenzen. Neben der Spitzenforschung messen die Tagungen universell wichtigen Themen wie der Nachhaltigkeit oder der Verantwortung von Wissenschaftlern in und gegenüber der Gesellschaft größte Bedeutung bei.

Die Veranstalter sind das 1954 gegründete Kuratorium für die Tagungen der Nobelpreisträger in Lindau e. V. und die im Jahr 2000 gegründete Stiftung Lindauer Nobelpreisträgertreffen am Bodensee. Der Ursprung der Tagungen geht jedoch zurück auf eine Initiative der Lindauer Stadträte und Mediziner Franz Karl Hein und Gustav Wilhelm Parade sowie Graf Lennart Bernadottes, Mitglied der schwedischen Königsfamilie und Hausherr der Bodenseeinsel Mainau. Die erste Tagung 1951 - ein Medizinerkongress, zu dem 7 Nobelpreisträger aus Dänemark, Schweden, der Schweiz, den USA und Deutschland anreisten, - leistete einen wichtigen Anstoß zur Wiederaufnahme von Kontakten zwischen Wissenschaftlern nach dem Zweiten Weltkrieg. Seither haben sich die Lindauer Nobelpreisträgertagungen zu einem international beachteten Forum für wissenschaftliche Debatten über Themen von globaler Bedeutung entwickelt und zahlreiche Freunde und Förderer aus der ganzen Welt gewonnen. Das Leitmotiv "Educate. Inspire. Connect." begleitet nicht nur die Tagungen, es ist auch richtungsweisend für das gesellschaftliche Engagement des Kuratoriums und der Stiftung. Zahlreiche Projekte vermitteln die Faszination von Wissenschaft und Forschung, leisten Denkanstöße und regen zur Diskussion an.

Verfolgen Sie die Lindauer Tagungen online

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Weitere Informationen unter:
http://www.lindau-nobel.org
- Website der Lindauer Nobelpreisträgertagungen

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution1115

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Kuratorium für die Tagungen der Nobelpreisträger in Lindau e.V.,
Jan Keese, 01.07.2012
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Juli 2012