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WIRTSCHAFT/8266: Märkte und Finanzen - 15.10.2019 (SB)


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VW vertagt Standortentscheidung für Fabrik in der Türkei

Der Vorstand der Volkswagen AG hat seine Entscheidung zum Standort einer neuen Mehrmarkenfabrik in Manisa bei Izmir in der Türkei vertagt. Als Grund wurde der Einmarsch der türkischen Armee in Nordsyrien und die damit einhergehende, für Investoren unsichere Lage genannt. VW wollte in die Fabrik rund eine Milliarde Euro investieren. Ab 2022 sollten dort jährlich bis zu 300.000 Passats sowie Skoda- und Seat-Modelle vom Band laufen. Das hätte Arbeit für rund 4000 Beschäftigte bedeutet. Die Türkei als Fertigungsstandort ist für Volkswagen besonders attraktiv, weil die Lohnkosten dort gering sind. Die Qualifizierung von Arbeitern und Arbeiterinnen ist hoch. Außerdem nimmt der türkische Markt Zehntausende von Fahrzeugen im Jahr auf. In der Türkei kann VW zudem staatliche Subventionen erwarten. Bundesregierung und der VW-Anteilseigner Niedersachsen hatten bislang keine Einwände gegen die Fertigung in der Türkei. Aus Wolfsburg verlautete vor einiger Zeit, in dem Werk werde man die Mitbestimmung der Belegschaft und die Achtung von Menschenrechten sicherstellen. Eine Standortalternative zur Türkei wäre Bulgarien.

15. Oktober 2019


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