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SOZIALES/8366: Arbeit, Soziales und Familie - 11.01.2020 (SB)


VOM TAGE


Klimaaktivistin zeigt kein Interesse an Siemens-Aufsichtsratposten

Der Siemens-Chef Joe Kaeser hat der Klimaaktivistin Luisa Neubauer am Freitag in einem persönlichen Gespräch einen Posten in einem Aufsichtsratgremium des Tochterunternehmens Siemens Energy angeboten. Aktueller Anlaß des Treffens waren die Demonstrationen der Bewegung "Fridays for Future" vor Siemens-Büros bundesweit. Der Protest galt einem Liefervertrag von Siemens mit dem indischen Bergbauunternehmen Adani. Dieses will im australischen Bundesstaat Queensland mit der Carmichael-Kohlemine einen der weltgrößten Kohletagebauten eröffnen. Für die Güterzugstrecke zum Abtransport von bis zu 60 Millionen Tonnen Steinkohle im Jahr benötigt Adani unbedingt Signalanlagen von Siemens. Aktivisten und Aktivistinnen in Deutschland und Australien wollen unter anderem auf dem Weg über Siemens das Tagebauprojekt verhindern. Neubauer erklärte am Freitagabend während der 40-Jahr-Feier der Grünen in Berlin, sie habe Wichtigeres zu tun, als bei Siemens einen Aufsichtsratposten einzunehmen. Sie wolle die Welt retten. Über ihre Ablehnung werde sie Kaeser sicherlich informieren. Die Frage sei, ob man bei Siemens an den Investitionen festhalte, obwohl man wisse, welche Konsequenzen dies für das Weltklima habe.

11. Januar 2020


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