Schattenblick → INFOPOOL → NACHRICHTEN → VOM TAGE


SONSTIGES/8227: Tragisches und Kurioses - 22.09.2019 (SB)


VOM TAGE


Waschbären lassen es sich in Weinbergen gut gehen

Seit Jahren klagen Sachsens Winzer über nächtliche Besucher in ihren Weinbergen. Um diese Jahreszeit lassen sich Waschbären die reifen Weintrauben schmecken.

Wie der MDR Sachsen berichtete, waren jüngst allein auf einer Anbaufläche im Landkreis Meißen in den vergangenen Wochen mit einer einzigen Lebendfalle fast 20 dieser Räuber gefangen. Einer der dortigen Winzer hatte demnach einen Jäger damit beauftragt, ihn von den Plagegeistern zu befreien.

Nach dem Jagdrecht dürfen Waschbären zwar ganzjährig in Lebendfallen gefangen, aber dann nicht an anderer Stelle wieder ausgesetzt werden. Zur Tötung sind ausschließlich Jäger oder Tierärzte berechtigt.

Weil sie nachts auf Futtersuche gehen, ist in der Bevölkerung wenig bekannt, wie verbreitet die Tiere sind. In der letzten Jagdsaison wurden allein im Landkreis Meißen über 2800 Waschbären von Jägern getötet, bundesweit waren es mehr als 31.000. Da sie keine natürlichen Feinde haben, scheinen sich die in Nordamerika beheimateten Tiere seit etwa 80 Jahren auszubreiten.

Auch wenn die Tiere die Winzer um einen Teil der Erträge bringen, sind Witterungseinflüsse durch Fröste, Regen, Hagel und Sonnenschein viel entscheidender. So arrangiert sich auch ein Teil der Landwirte mit den Waschbären.

22. September 2019


Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang