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POLITIK/8409: Aus Parlament und Gesellschaft - 21.02.2020 (SB)


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Hamburger SPD hat neue Ideen für das Kohlekraftwerk Moorburg

Drei Tage vor den Bürgerschaftswahlen in Hamburg haben der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher, Wirtschaftssenator Michael Westhagemann und Bundesumweltministerin Svenja Schulze der eigens einberufenen Presse ihre Ideen zur Zukunft des Kohlekraftwerks Moorburg vorgestellt. Um Klimaschutz und Energiewende nachhaltig voranzubringen, soll einer der beiden 800-Megawatt-Blöcke stillgelegt werden. Der andere soll zu einem Gas- und Dampfkraftwerk (GuD) umgerüstet werden. Tschentscher verspricht sich davon eine Halbierung der Kohlendioxidemissionen des Kraftwerks. Außerdem könnte auf dem Gelände des Kraftwerks eine mit Windenergie betriebene Anlage zur Erzeugung von Wasserstoff entstehen. Die Hamburger Sozialdemokraten wollen zu den mit dem bisherigen Koalitionspartner, den Grünen, nicht abgesprochenen Plänen eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben. Es wurden bereits Gespräche über das Projekt mit dem Kraftwerksbetreiber Vattenfall geführt.

Das 2015 offiziell in Betrieb gegangene KW Moorburg ist eines der modernsten und effektivsten Steinkohlekraftwerke Deutschlands. Dem Kohleausstiegsplan der Bundesregierung zufolge soll das Kraftwerk bis 2038 betrieben werden. Der Hamburger Senat hatte sich bislang eine Frist bis 2030 gesetzt. Tschentscher nannte noch keinen Abschalttermin. Die Stillegung des veralteten Kohlekraftwerks Wedel liegt ebenso noch an, wie die vom Senat geplante Errichtung eines GuD-Kraftwerks zur Fernwärmeproduktion in der Nähe von Moorburg.

21. Februar 2020


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