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POLITIK/8347: Aus Parlament und Gesellschaft - 21.12.2019 (SB)


VOM TAGE


Stuttgart handelt

Der Gemeinderat von Stuttgart hat am Freitagabend mit großer Mehrheit das Aktionsprogramm "Weltklima in Not - Stuttgart handelt" des Oberbürgermeisters Fritz Kuhn (Grüne) verabschiedet. Demnach soll die Landeshauptstadt in den kommenden Jahrzehnten vollständig klimaneutral werden. Bereits bis 2030 soll der CO2-Ausstoß der Stadt im Vergleich zu 1990 um 65 Prozent gesenkt werden. Zehn Jahre später soll die Quote 80 Prozent und bis 2050 95 Prozent betragen. Für entsprechende Maßnahmen gibt die Stadt zunächst 195 Millionen Euro aus. Dafür wird ein Fonds aufgelegt, der aus Haushaltsüberschüssen des Jahres 2018 gespeist wird. Mit den Fondsgeldern wird die energetische Sanierung privater Wohngebäude subventioniert, damit die Mieten nicht übermäßig steigen. Parallel dazu werden Gewinnung und Einsatz von Solarenergie massiv gefördert. Öffentliche Gebäude werden mit Solaranlagen ausgestattet. Geprüft wird eine Verpflichtung, ob nicht alle Gebäude Solardächer bekommen sollten. Neubauten der Stadt müssen klimaneutral sein und möglichst in Holz- oder Holz-Hybridbauweise erstellt werden. Der Öffentliche Personennahverkehr in Stuttgart wird unter anderem mit der Anlage von Busvorbehaltsspuren unterstützt. Der SSB soll sich emissionsfreie Fahrzeuge anschaffen. Städtische Kantinen, Kitas und Schulen sollen verstärkt bezuschußtes Bioessen anbieten. Außerdem werden in der Stadt die Grünanlagen ausgeweitet und an den Klimawandel angepaßt. Die Fernwärmenetze der Stadt sollen ausgebaut werden. Die Stadtoberen selbst wollen auf Kurzstreckenflüge z. B. nach München oder Frankfurt möglichst verzichten.

21. Dezember 2019


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