Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) - 03.08.2016
Technologie verbessert die Unabhängigkeit und Lebensqualität älterer Menschen erheblich!
Pokémon GO ist das beste Beispiel: Wer spielt, sitzt weniger und bewegt sich deutlich mehr als früher. Technologie kann dazu beitragen, unmöglich Geglaubtes möglich zu machen. Und das gilt auch für die Generation 80+. "Wer keinen Zugang zu Technologie hat oder nicht in der Lage ist, sie zu nutzen, wird es extrem schwer haben, sich in der heutigen technologieorientierten Welt zurechtzufinden und alltägliche Herausforderungen zu bewältigen", weiß Sara J. Czaja, wissenschaftliche Direktorin des Center on Aging und Professorin für Psychiatrie und Verhaltenswissenschaften an der Leonard M. Miller School of Medicine der Universität von Miami.
"Das fängt schon mit der WhatsApp-Nachricht an die Enkelin, der Suche nach Gesundheitsinfos und der Onlineüberweisung der nächsten Rechnung an." Technologie muss deshalb auch für alte und hochbetagte Menschen zugänglicher, nützlicher und nutzbarer werden, fordern die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) und die Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie (DGGG).
Technologie durchdringt heute die meisten Bereiche der Gesellschaft. Um also möglichst lange ein unabhängiges Leben führen zu können, wird es für immer mehr ältere Menschen zur Notwendigkeit, die rasant voranschreitenden technischen Entwicklungen nicht zu verpassen. "Im CREATE-Center haben wir zum Beispiel einfach zu nutzende Technologiesysteme für Senioren entwickelt, die ihren Zugang zum Internet verbessert haben und es Senioren erleichtern, mit Familie und Freunden in Kontakt zu bleiben", erklärt Frau Professor Czaja. Der Zugang zum WorldWideWeb bietet speziell für Menschen im ländlichen Raum oder mit Mobilitätseinschränkungen erhebliche zusätzliche Vorteile - von neuen Lernangeboten und Zugang zu Gesundheitsinformationen und -diensten über Bankgeschäfte bis hin zu Online-Bestellungen.
Leider zeigen aktuelle Untersuchungen - obwohl die Nutzung von Technologie bei älteren Menschen insgesamt zunimmt - dass es eine digitale Kluft gibt. Speziell die älteren Jahrgänge und Senioren mit einem geringen sozio-ökonomischen Status bleiben zurück.
Anfang September wird Professor Czaja auf dem größten deutschsprachigen Kongress für Altersmedizin und Gerontologie in Stuttgart erwartet. Hier will sie ihre Forschungsergebnisse aus den USA mit den deutschen Kollegen teilen. "Das ist extrem wichtig und verspricht neue Möglichkeiten, um die Lebensqualität für uns alle zu verbessern", so die Institutsleiterin aus Miami. "Denn Technologie durchdringt alle Aspekte des Lebens - speziell Gesundheitswesen und Kommunikation. Der von uns entwickelte Nutzen-orientierte Designansatz für technische Systeme bietet das Potenzial, die Unabhängigkeit und Lebensqualität älterer Menschen enorm zu verbessern."
• Zur Person:
Dr. Sara J. Czaja ist Professorin der Leonard M. Miller School für die
Bereiche Psychiatrie und Verhaltenswissenschaften und verfügt über
zusätzliche Ernennungen in Psychologie, Neurologie und Industrial
Engineering an der Miller School of Medicine der Universität von Miami.
Sie ist Direktorin des Center on Aging und des Center on Research and
Education for Aging and Technology Enhancement (CREATE), das vom
amerikanischen National Institute on Aging gefördert wird. Es umfasst das
Georgia Institute of Technology und die Florida State University. Prof.
Czajas Forschungsgebiet schließt insbesondere den Bereich Altern und
Kognition, Familie und Pflegeaufgaben sowie die Interaktion von Mensch und
Computer ein. Kürzlich hat sie mit dem CREATE-Team ein Buch über Design
von Technik für die ältere Bevölkerung herausgebracht.
Jahreskongress der DGG (Deutsche Gesellschaft für Geriatrie) und der DGGG (Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie) in Stuttgart 7. bis 10. September 2016
Prof. Sara Czaja, Miami
Keynote-Lecture: "Technologie und ältere Menschen"
Donnerstag, 08.09.2016
13.45 - 14.30 Uhr
Haus der Wirtschaft (Bertha-Benz-Saal)
Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG)
Die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) ist die wissenschaftliche
Fachgesellschaft der Ärzte, die sich auf die Medizin der späten
Lebensphase spezialisiert haben. Wichtige Schwerpunkte ihrer Arbeit sind
neben vielen anderen Bewegungseinschränkungen und Stürze, Demenz,
Inkontinenz, Depressionen und Ernährungsfragen im Alter. Häufig befassen
Geriater sich auch mit Fragen der Arzneimitteltherapie von alten Menschen
und den Wechselwirkungen, die verschiedene Medikamente haben. Bei der
Versorgung geht es darum, den alten Menschen ganzheitlich zu betreuen und
ihm dabei zu helfen, so lange wie möglich selbstständig und selbstbestimmt
zu leben. Die DGG wurde 1985 gegründet und hat heute rund 1700 Mitglieder.
Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie (DGGG)
Die Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie ist bewusst
interdisziplinär ausgerichtet. Sie unterstützt zum einen Gerontologen und
Geriater aktiv in der Forschung und Lehre über das Altern. Daneben finden
hier alle in diesem Arbeitsfeld tätigen Berufsgruppen die Möglichkeit,
sich fachlich auszutauschen und zu diskutieren - z. B. Biologen,
Psychologen, Sozial- und Pflegewissenschaftler sowie Alten- und
Krankenpfleger. Darüber hinaus ist der die Förderung des Nachwuchses ein
besonderes Anliegen der Fachgesellschaft. Die DGGG wurde 1990 gegründet
und hat heute rund 1200 Mitglieder.
Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.dggeriatrie.de/presse-469/1147-pm-technologie-verbessert-die-unabh%C3%A4ngigkeit-und-lebensqualit%C3%A4t-%C3%A4lterer-menschen-erheblich.html
Zu dieser Mitteilung finden Sie Anhänge unter:
http://idw-online.de/de/attachment50523
Technologie verbessert die Unabhängigkeit und Lebensqualität älterer Menschen
erheblich!
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1658
*
Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG), Nina Meckel, 03.08.2016
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 6. August 2016
Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang