Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → SOZIALES

STUDIE/415: Können Videos in Sozialen Medien die Inhalationstechnik von Lungenkranken verbessern? (idw)


Deutsche Atemwegsliga e.V. - 09.04.2013

Können Videos in Sozialen Medien die Inhalationstechnik von Asthma- und COPD-Patienten verbessern?



Medikamente zur Inhalation von Asthma und COPD werden in der Regel inhaliert. Online bei Facebook und YouTube verfügbare Videos, die den komplexen Inhalationsvorgang Schritt für Schritt erklären, sollen Patienten bei Erlernen und Kontrolle der korrekten Inhalationstherapie unterstützten. Eine Evalutationsstudie an der Lungenklinik Köln-Merheim soll den Nutzen der rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr verfügbaren Videos prüfen.

Die meisten Medikamente zur Behandlung von Asthma und COPD werden inhalativ verabreicht. Dazu steht eine Vielzahl von Inhalationsgeräten mit unterschiedlicher Funktionsweise zur Verfügung. Die Inhalation der Medikamente ist ein komplexer Vorgang, der viele Fehlerquellen birgt. Dabei ist die korrekte Inhalationstechnik essentiell für den Therapieerfolg.

Die Deutsche Atemwegsliga hat deshalb Anwendungsvideos zur korrekten Inhalation mit allen gängigen Inhalationsdevices produzieren lassen und bei YouTube und Facebook online gestellt. Eine Evaluationsstudie an der Lungenklinik Köln-Merheim soll klären, inwieweit die Filmsequenzen die Inhalationstechnik von Patienten mit Asthma und COPD verbessern können.

Die Videos erklären die korrekte Inhalationstechnik Schritt für Schritt in Kombination mit gesprochenem Text und eingeblendeten Zusatzinformationen. Sie zeigen alle Phasen, die für eine korrekte Anwendung des jeweiligen Devices notwendig sind. Dazu gehören auch die Vorbereitung des Gerätes, die Beendigung der Inhalation und falls notwendig, die Reinigung des Devices. Bei der Erstellung der Videos wurde auf Produktneutralität und einen adäquaten Zeitrahmen der Sequenzen von weniger als drei Minuten geachtet.

Die Vorteile der Videos und ihre Verfügbarkeit in Sozialen Netzwerken liegen klar auf der Hand:

  • Die Kombination aus gesprochenem Text mit synchronen Ablaufszenen und eingeblendeten Zusatzinformationen ist sehr einprägsam.
  • Der komplexe Inhalationsvorgang ist durch die schrittweise Auflösung leicht nachvollziehbar.
  • Die Videos sind rund um die Uhr an 365 Tagen des Jahren verfügbar, auch, wenn Arztpraxis und Apotheke geschlossen haben.
  • Anhand der Videos kann die Inhalationstechnik beliebig oft kontrolliert werden.
  • Die Videos können den behandelnden Arzt oder den Apotheker bei der Erklärung der Funktionsweise unterstützen.
  • Durch die Bereitstellung der Videos in Sozialen Netzwerken werden auch jüngere Zielgruppen bedient, die über klassische Medien nicht erreichbar sind.

Allein auf YouTube wurden die Videos bis heute mehr als 90.000 mal abgerufen. Verlässliche Zahlen für Facebook liegen nicht vor. Inwieweit die Aufklärungsplattform der Deutschen Atemwegsliga die Einweisung durch den behandelnden Arzt oder das medizinische Fachpersonal ergänzen und zu einer Verbesserung der Inhalationstechnik beitragen kann untersucht derzeit eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Prof. Wolfram Windisch an der Lungenklinik Köln-Merheim.


Weitere Informationen finden Sie unter

http://bit.ly/11ILv4L
Einweisung mittels Internet-verfügbarer Filmsequenzen; Pneumologie 2013; 67: 157-161

http://bit.ly/zL3ImT
YouTube-Kanal der Deutschen Atemwegsliga

http://on.fb.me/rmqMHt
Die Atemwegsliga bei Facebook


Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:
http://idw-online.de/de/image199482
Inhalation mit einem Dosieraerosol

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution446

*

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Deutsche Atemwegsliga e.V., Dr. Ulrich Kümmel, 09.04.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. April 2013