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MELDUNG/083: Am 30. März wird erstmals der Internationale Tag der Bipolaren Störung begangen (DGBS)


Deutsche Gesellschaft für Bipolare Störungen e.V. (DGBS) - 17. März 2014

Am 30. März ist World Bipolar Day

2014 wird erstmals der Internationale Tag der Bipolaren Störung begangen



Nicht ohne Grund wurde der 30. März als World Bipolar Day ausgerufen - der Geburtstag des niederländischen Malers Vincent van Gogh, der medizinischen Erkenntnissen zufolge posthum als vermutlich bipolar diagnostiziert wurde, erschien den drei internationalen Initiatoren "Asian Network of Bipolar Disorder", International Bipolar Foundation" sowie "International Society for Bipolar Disorders" als bestens geeignet.

Wie die "Deutsche Gesellschaft für Bipolare Störungen e.V." (DGBS) kämpfen diese Institutionen gegen soziale Stigmatisierung der Erkrankten in der Hoffnung auf eine steigende Sensibilisierung und Akzeptanz für die Krankheit in der Öffentlichkeit sowie die Unterstützung der Angehörigen, die von den Auswirkungen der Erkrankung oftmals in hohem Maße mitbetroffen sind.

"Aufklärung ist dringend von Nöten", sagt Prof. Martin Schäfer, 1. Vorsitzender der DGBS und Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Suchtmedizin in Essen. "Die Bipolare Störung ein wichtiges Beispiel dafür, dass psychische Erkrankungen unverschuldet auftreten und dass die häufigen und extremen Stimmungswechsel zu einem großen Teil aus einer genetischen Veranlagung und Stoffwechselveränderungen im Gehirn zu erklären sind."

Hinzu kommt, dass Bipolare Störungen aufgrund von Stigmatisierungen und anderer Gründe auch mit einem schlechteren Verlauf körperlicher Erkrankungen verbunden seien. "Wir müssen daher erreichen, dass Bipolare Störungen rechtzeitig diagnostiziert werden und die Patienten eine individuelle gute Beratung und Behandlung bekommen," bekräftigt der Essener Spezialist. Als besonders dramatisch sieht Schäfer die Problematik, dass eine Bipolare Störung oft erst nach acht Jahren richtig diagnostiziert würde und damit verbunden die Suizidrate bei den unerkannt Erkrankten erschreckend hoch sei. Der Experte stellt klar: "Wichtiges Ziel in der Zukunft muss sein, Ängste und Vorurteile abzubauen und dafür zu sorgen, dass Patienten mit einer Bipolaren Störung nicht nur eine optimale psychiatrische Behandlung bekommen, sondern dass auch wie bei jedem anderen Patienten die körperlichen Erkrankungen ausreichend beachtet werden."

"An einer Bipolaren Störung zu erkranken, bedeutet in fast allen Fällen eine massive Auswirkung auf die Lebensqualität der Menschen," berichtet Martin Kolbe, 1. stellvertretender Vorsitzender und Betroffenenvertreter der DGBS. "Die Stimmungsschwankungen werden oft von der Umwelt nicht verstanden und führen zu Problemen in Partnerschaften, in den Familien, am Arbeitsplatz und im sonstigen sozialen Umfeld," weiß der Musiker aus eigener Erfahrung als bipolar Erkrankter.

Wie keine andere Gesellschaft hat die DGBS es verstanden, Betroffene und Angehörige zu integrieren, Impulse für eine bessere Aufklärung und Versorgung zu geben und für einen direkten unmittelbaren Austausch zwischen Professionellen, Angehörigen und Betroffenen zu sorgen. Darüber hinaus engagiert sich die DGBS für die Selbsthilfe, die Weiterbildung und die Unterstützung von Betroffenen und Angehörigen im permanenten Kampf gegen die Stigmatisierung. Dieses starke Engagement machte sich bereits in der Forschung bemerkbar: Die DGBS schaffte es gemeinsam mit Betroffenen und Angehörigen, die deutsche S3-Leitlinie zu Bipolaren Störungen zu stellen (S3 bedeutete die höchstmögliche Qualitätsstufe). Zur Forcierung einer besseren Versorgung verleiht die DGBS Kliniken mit hohen Vorgaben in der Versorgung bipolarer Patienten "Gütesiegel". Hierdurch sollen weitere Kliniken motiviert werden, ebenfalls solche hohen Versorgungsstandards zu entwickeln und zum Wohle des Patienten umzusetzen.


Wichtige Vorankündigung!

Die DGBS plant im Mai 2014 eine Veranstaltungsreihe mit dem Titel "Bipolar Roadshow". Bei dieser Tournee durch acht deutsche Städte (u.a. Würzburg, Essen, Stuttgart, Berlin und Hamburg) werden mit einem kulturellen Programm Informationen zur Bipolaren Störung vermittelt. Drei selbst betroffene Künstler (zwei Musiker und ein Autor) berichten mit Songs und einer Buchlesung von ihren Erfahrungen mit der Erkrankung und der Psychiatrie.


Deutsche Gesellschaft für Bipolare Störungen e.V. (DGBS)

Die DGBS wurde 1999 als gemeinnütziger Verein ins Leben gerufen. Als unabhängiger, trialogisch aufgestellter Bundesverband fördert sie den Erfahrungsaustausch zwischen Betroffenen, Angehörigen, Fachleuten sowie allen am Gesundheitswesen Beteiligten. Hauptanliegen ist es, die Bedürfnisse von Menschen mit einer Bipolaren Störung in Öffentlichkeit und Gesundheitspolitik zur Geltung zu bringen sowie die Forschung, Fortbildung und Selbsthilfe zu fördern.

Besuchen Sie unsere Website www.dgbs.de für weitere Informationen!

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Quelle:
Deutsche Gesellschaft für Bipolare Störungen e.V. (DGBS)
DGBS Pressemitteilung vom 17.03.2014
Geschäftsstelle Hamburg
Postfach 800 130, 21001 Hamburg
Telefon: 0700 333 444 54
E-Mail: info@dgbs.de
Internet: www.dgbs.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. März 2014