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NEBENWIRKUNG/234: Calcium und Magnesium können Arzneimittel stören (ABDA)


ABDA / Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände - 27. April 2010

Calcium und Magnesium können Arzneimittel stören


Berlin - Mineralstoffe wie Calcium (Kalzium) oder Magnesium können die Wirkung verschiedener Medikamente beeinträchtigen oder verändern. "Mineralstoffe sind nicht so harmlos, wie viele Verbraucher vermuten. Im Gegenteil, sie verursachen häufig Wechselwirkungen", so Erika Fink, Präsidentin der Bundesapothekerkammer. "Wer Medikamente braucht und gleichzeitig in der Selbstmedikation Mineralstoff-Präparate einnehmen will, sollte deshalb den Apotheker nach möglichen Wechselwirkungen fragen." Wechselwirkungen sind auch bei anderen Mineralstoffen wie Eisen oder Kalium möglich.

Wie sich die Wechselwirkung äußert, hängt vom jeweiligen Medikament und dem beteiligten Mineralstoff ab. Werden Mineralstoffe wie Calcium, Magnesium oder Eisen mit verschiedenen Arzneistoffen kombiniert, kann sich die Wirkung des Medikaments verringern. Sie können zum Beispiel die Wirkung verschiedener Antibiotika gegen Bakterien herabsetzen. Fink: "Der Ratschlag, Antibiotika nie mit Milch einzunehmen, stimmt nicht immer. Diese Wechselwirkung ist nur bei einigen Antibiotika relevant, dazu informiert der Apotheker gerne individuell. Viele Patienten müssen während der Einnahme eines Antibiotikums nicht auf Milch, Quark oder Käse verzichten." Auch Schilddrüsenhormone oder einige Arzneimittel gegen Osteoporose sollten nicht gleichzeitig mit diesen Mineralstoffen eingenommen werden. Um die Wechselwirkung zu umgehen, sollte zwischen der Einnahme des Medikaments und des Mineralstoffpräparats ein zeitlicher Abstand liegen. Je nach Präparat empfehlen Apotheker eine Pause von bis zu vier Stunden.

Andere Mineralstoffe wie Kalium sollten ohne Rücksprache mit dem Arzt nicht mit Diuretika kombiniert werden. Zusammen eingenommen, kann der Kaliumspiegel im Blut zu stark ansteigen. Dies äußert sich unter anderem in Muskelschwäche oder Herzrhythmusstörungen.

Weitere Informationen finden Sie unter
www.abda.de


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Quelle:
ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände
Dr. Ursula Sellerberg, MSc
Stellv. Pressesprecherin und Apothekerin
Jägerstr. 49/50, 10117 Berlin
Telefon: 030 - 40004 134
E-Mail: u.sellerberg@abda.aponet.de
Internet: www.abda.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. April 2010